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Bayern

49. Müllerei-Fachtagung in Volkach 2024

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Vom 24. - 26. Oktober kamen rund 300 Teilnehmer aus der D-A-CH-Region zur Müllereitagung des Bayerischen Müllerbundes.
2024
11/3/2024
49. Müllerei-Fachtagung in Volkach 2024

Inzwischen findet die Branchenveranstaltung des Jahres in Volkach statt. Trotz der räumlichen Enge im katholischen Pfarrheim fühlten sich die Besucher und Aussteller pudelwohl. Exponate, die sonst nur auf Fachmessen zu finden sind, wurden per Sattelschlepper angefahren und per Kran abgeladen.

Aus der Schweiz kam der neue Walzestuhl ROMIL von Swisca. Er wurde mit einem Kran abgeladen.

Als Veranstalter stellten Präsident Rudolf Sagberger und Geschäftsführer Dr. Josef Rampl unter dem Motto „Dialog und Information sind die besten Mittel, um den eigenen Horizont zu weiten“ ein attraktives Programm vor und sorgten vom Müllerstammtisch bis hin zum Fränkischen Abend für die bekannte Volkacher „Wohlfühlatmosphäre“.

Geschäftsführer Dr. Josef Rampl und Präsident Rudolf Sagberger freuten sich am Donnerstag auf die Tagung und den gefüllten Vortragssaal.

Wer sich regelmäßig fortbildet, kann sich und seinen Betrieb für künftige Herausforderungen wappnen. Und Verwerfungen gibt es in der Branche aktuell viele. Nach wie vor verunsichern Gesetzesvorhaben oder anstehende und angekündigte Regulierungen. Wer die Fallstricke erkennt, kann rechtzeitig agieren und sich vorbereiten.

Das Tagungsprogramm wurde nach einem Sektempfang pünktlich um 14.00 Uhr von Rudolf Sagberger eröffnet. Er begrüßte die Teilnehmer der Müllerschulen und Vertreter der AGF und des VGMS. Hubertus Nitzschke vom Mitteldeutschen Müllerbund sprach ein Grußwort.

Hubertus Nitzschke vom Mitteldeutschen Müllerbund schätzt den Austausch mit den Müllern des Bayerischen Müllerbunds.

Im Themenblock „Getreidemärkte & Getreidewertschöpfungskette“ behandelte der erste Vortrag von Martin Unterschütz, BayWa AG, die ernüchternde Bilanz der Getreideernte 2024. Er analysierte die diesjährige Ernte und ging dabei besonders auf die Versorgungslage mit Qualitätsgetreide ein. Das Preisniveau sieht er zukünftig zwischen 230 € und 250 € mit Qualitätsaufschlägen von 40 € und mehr. Die Nitratrichtlinie der EU sei verantwortlich für die gegenüber dem Vorjahr in 2024 um –4,2% gesunkenen Proteingehalte.

Der jüngste Teilnehmer war Mehlprinz Leon, Sohn der diesjährigen Mehlkönigin Anna Ramsauer von der Poschenrieder Mühle.

Über „Gesetzliche Anforderungen und ihre Auswirkungen auf die Warenströme“ referierte dann Kurt Fromme, Geschäftsführer in der 9. Generation von Wilhelm Fromme Landhandel. Er machte aus seinem Ärger kein Geheimnis. Sein Landhandel hat 48 Mitarbeiter an 19 Standorten und bekommt wegen zu geringer Proteingehalte zunehmend Probleme, die Kontrakte zu erfüllen. Zudem steigt beim Getreide für die Tierfutterproduktion die Konkurrenz durch Anbieter aus Russland und der Ukraine. Seit geraumer Zeit sei festzustellen, so Fromme, dass die Warenströme auf internationaler und nationaler Ebene durch politische Faktoren verstärkt beeinflusst und verändert werden. Für die freie Wirtschaft ergeben sich dadurch eine Vielzahl von neuen Problemen. Für eben diese neuen Probleme müssen Lösungen, in langwidrigen Verfahren erarbeitet werden. Zudem nehmen die bürokratischen Regelungen der Europäischen Union weiterhin zu. Dieses verstärkte Regelwerk wirkt sich erheblich auf die deutsche Wirtschaft aus. Vor allem beim Export erleidet die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Waren auf dem Weltmarkt einen Rückschlag. Die Wirkung diverser Importe von Getreide insbesondere aus der Ukraine beeinflussen die Getreidewirtschöpfungskette ebenfalls. Wird die Wettbewerbsfähigkeit nicht schwerpunktmäßig bei den Verhandlungen auf europäischer Ebene berücksichtigt, so kann es nicht nur für die deutsche Wirtschaft und den Export zu gravierenden Auswirkungen kommen.
Doch nicht nur die Politik und Wirtschaft wirken sich auf die Warenströme und die Getreidewirtschöpfungskette aus. Der Klimawandel hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Branche. Die ersten Auswirkungen sind allgegenwärtig und in verschiedensten Ausprägungen spürbar. Nur gemeinsam und Branchen übergreifend kann nach wirkungsvollen und umsetzbaren Lösungsansätzen gesucht werden. Wichtig ist, dass Lösungen nicht zu Lasten der Qualitäten gehen kann. Wer nicht handelt, der wird behandelt. Fromme hofft auf einen Politikwechsel in Berlin und wünscht sich, dass Bürokratie abgebaut und das Landwirtschaftsministerium endlich kompetent besetzt werde. Er befürchtet: „Wenn Brüssel so weitermacht, sind wir bald nicht mehr wettbewerbsfähig.“

Tobias Gerstmeyr und Martin Hofmeir auf der Fachtagung.

Die Digitalisierung der Getreideannahme war im Anschluss das Thema von Ulrike Bitzer und Helge Evers vom Unternehmen Bitzer Wiegetechnik. Bitzer bietet eine webbasierte Software an, die im Gegensatz zu Cloudlösungen direkt im Firmennetz installiert wird. Arbeitsverdichtung und Personalmangel machen automatisierte Prozesse notwendig, die papierlos arbeiten und ohne Kommunikationsschranken auskommen. Die Bereiche Wiegen, Büro, Probeentnahme und Logistik werden abgedeckt und bei Bedarf können weitere Pe­ripheriegeräte wie Schranken oder eine Kfz-Erkennung angeschlossen werden. Dabei sind Kennungen oder Zugänge über Codes bzw. Chipkarten möglich und Fehlerquellen durch manuelle Eingaben werden minimiert. Mehr dazu bei https://www.bitzer-waage.de/.

Am Stand der Firma Balaguer East Europe wurde ein Walzenpaar verlost. Rudolf Sagberger (l.) und Dr. Josef Rampl (r.) ziehen für Balaguer Sales Managerin Kamila Pawelec den Gewinner: Schloß-Korn.

Danach stellte Bäckermeister Heinrich Beck sein Erfolgskonzept vor (https://beckabeck.de). 1991 fing er an, in Kooperation mit lokalen Landwirten Dinkel und alte Getreidesorten auf der Schwäbischen Alb zu rekultivieren und für seine Backwaren zu verwenden. Zu Beginn hätten die Müller ihn noch ausgelacht. Zusammen mit Getreideforscher Friedrich Longin haben Backtests in seiner Backstube in Römerstein (Kreis Reutlingen) gezeigt: Der Geschmack des Brotes hängt von der Weizensorte und ihrem Anbaugebiet ab. Die Bekömmlichkeit kommt mit der Gehzeit. Er forderte die vielen Müller im Saal auf, innovativer zu denken und offener für neue Ideen zu sein.

Christian Bammert, Anke Dege und Monika Drax freuten sich, viele Kollegen aus der Müllerei zu treffen.

Der nächste Vortragende, Georg Zahnen, entschied sich vor Jahren dafür, sein Familienunternehmen, die traditionsreiche Getreidemühle in Kyllburg, an die damalige Werhahn Mühlen KG in Neuss zu verkaufen. Der Betrieb sollte weiterlaufen, für seine Lieferanten, Kunden und Mitarbeiter sollte sich nichts ändern und er weiterhin als Geschäftsführer dort tätig sein. Jedoch entpuppte sich der Verkauf als Achterbahnfahrt.

Georg Zahnen hielt ein Referat zur Nachfolge in Familienunternehmen.

Die Übergabe des Familienunternehmens an einen Nachfolger - sei es familienintern oder an einen Externen - ist wahrscheinlich die größte unternehmerische Leistung, so Georg Zahnen in Volkach. Der Unternehmer hat Jahrzehnte in seinem Unternehmen gewirkt und kann es im Normalfall nur einmal übergeben. Die Beschäftigung mit der eigenen Nachfolge läuft hingegen häufig nebenbei. Wichtiger sind in der Regel die Unternehmensstrategie, Kunden- und Lieferantengespräche, Investitionspläne oder Personalangelegenheiten. Nicht selten wird dieses Tagesgeschäft als Alibi genutzt, um sich vor dem großen Thema Nachfolge zu drücken oder um es „auf später“ zu verschieben. Georg Zahnen hat sich seit dem Studium intensiv mit den Besonderheiten von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien beschäftigt.

Verkaufen oder Weiterführen

In seinem Vortrag erzählt er aus eigener Erfahrung: Einerseits hat er selbst das eigene Unternehmen extern verkauft, nachdem es bis dahin genau 200 Jahre von seiner Familie betrieben wurde. Andererseits begleitet er seit vielen Jahren Mehrgenerationen- Familienunternehmer als Berater in Schlüsselphasen. Seine erste Erkenntnis aus diesen Erfahrungen ist, dass ein Unternehmer und auch die Gesellschafter jederzeit den Wert des eigenen Unternehmens kennen sollten und nicht nur zum Zeitpunkt der altersbedingten Nachfolge. Georg Zahnen plädiert daher für regelmäßige Unternehmensbewertungen, die sich nicht auf vergangene Jahresabschlüsse konzentrieren, sondern in erster Linie in die Zukunft blicken. Weitere Erkenntnisse sind ganzheitliche Betrachtung, Bewusstsein von Tradition und Nutzen von Geschichten, die Zuhilfenahme von Sparringspartnern, Kontemplation und Abstand vor großen Entscheidungen sowie der offene und weite Blick nach vorne, um alle neuen Möglichkeiten zu erkennen, die nach einer Unternehmensübergabe vor einem selbst liegen. Seine persönlichen Erfahrungen gibt er inzwischen als Berater weiter und hilft bei der Übergabe eines Mühlenbetriebs mit Tipps, wie solche Prozesse erfolgreich gestaltet werden können (siehe die Themenreihe von Mühle + Mischfutter u.a. mit einem Interview mit Georg Zahnen zum Generationenwechsel hier auf der Homepage zum Download.)

Vom Bayerischen Müllerbund führten Vorstandsmitglied Hans Hofmeir, Geschäftsführer Dr. Josef Rampl und Präsident Rudolf Sagberger (v.l.n.r.) gemeinsam durch das Programm. Der erste erfolgreiche Tag fand seinen Abschluss beim Müller-Stammtisch in einer Volkacher Weinstube.
Rund 30 Ausstellerinnen und Aussteller waren in Volkach dabei und präsentierten Neues und Bewährtes für die vielen anwesenden Müllerinnen und Müller und den Mühlereinachwuchs.

Der zweite Tag der Tagung stand im Zeichen von Nachhaltigkeit, Energie und Wirtschaft. Peter Hirschmann vom Bayerischen Müllerbund zeigte praxisnah, wie Mühlenbetreiber ihre Energiekosten senken können. Wie Mühlen ihren CO2-Fußabdruck ermitteln können, demonstrierte Stefan Prockl von Bühler. Viele der zukünftig benötigten Daten sind in den Warenwirtschaftssystemen bereits vorhanden. Er betonte, dass jetzt noch Zeit sei, sich auf die zukünftigen Anforderungen aus der Lieferkette vorzubereiten und Mühlenbetreiber sollten lieber jetzt agieren als später reagieren.

Hans Schmid von der Swissmill ist verantwortlich für die Auszubildenden und an der VR-Brille sehr interessiert.

Andreas Hummel zeigte anschließend mit Beispielen aus seiner beruflichen Praxis neue Ansätze zur CO2- und Energiereduktion. Er bemängelt, dass sich zu diesem Thema in den letzten zwei Jahren zu wenig in den Betrieben getan habe. Es lohne sich, die Energieeffizienz bei Maschinen und Anlagen intensiv zu beobachten und sich beispielsweise über eine Garantie den Stromverbrauch von Maschinen dokumentieren zu lassen.

Marcel Santos Cabral (r.) hatte von der Hemelter Mühle eine VR-Brille mitgebracht, die Carlos Ackermann, Bereichsleiter Produktion (l.) von der Swissmill sofort testete.

Manuel Gehrke von der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe stellte die aktuellen Hilfestellungen vor, die Mühlenbetriebe in Anspruch nehmen können. In seinem Vortrag wird zuerst die Mühlenbranche aus Sicht der BGN anhand aktueller Zahlen kurz dargestellt. Anschließend werden wichtige Informationen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Betrieb gegeben. Die Zahl der Unternehmen, die bei der BGN versichert sind, sinkt weiterhin leicht rückläufig.

Weniger Arbeitsunfälle

Allerdings steigen demgegenüber die Vollarbeiterzahlen seit einigen Jahren kontinuierlich an, was eine positive Entwicklung darstellt. Genauso positiv ist die Entwicklung der Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle auf 1.000 Vollarbeiter, welche auch im letzten Jahr wieder unterhalb des Durchschnitts aller bei der BGN versicherten Unternehmen lag. Allerdings ist die Entschädigungsleistung je Vollarbeiter (für Arbeitsunfälle, Wegeunfälle und Berufskrankheiten) weiterhin auf einem sehr hohen Niveau – mehr als das Doppelte des BGN-Durchschnitts - und ist im Jahr 2023 sogar angestiegen. Daraus lässt sich ableiten, dass die Mühlenbranche zwar nur wenige Unfälle produziert, diese jedoch sehr teuer sind. Daraus resultieren letztendlich die Veranlagung im Gefahrtarif und damit der jeweilige Beitrag.

Beitragsprämie von 500 Euro

Gehrke betont das Das BGN-Prämienverfahren. Betriebe können für Maßnahmen, die über das rechtlich geforderte Maß hinausgehen, eine Prämie erhalten, sofern die Maßnahmen anhand einer Liste der BGN eingereicht werden. Die Prämie beläuft sich beim Erreichen der erforderlichen Punkte auf 25 € je Vollarbeiter und wurde für kleine Betriebe angehoben auf 500 €. Neben weiteren kurzen Informationen zum Beitragsausgleichsverfahren der BGN und dem neuen Web-Format der BGN-Zeitschrift Akzente wird besonders auf die mühlenspezifischen Seminare der BGN eingegangen, die inzwischen angeboten werden. Hier sind verschiedene Online- und Präsenzveranstaltungen verfügbar, die sich zumeist an kleine Betriebe richten. Auch für Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die Mühlen, Mischfutterbetriebe und Mälzereien betreuen, gibt es erstmalig im Jahr 2025 ein spezielles Seminar. Anschließend werden im Vortrag Schriften der BGN und der DGUV benannt, aber auch interessante staatliche Veröffentlichungen (Technische Regeln) werden kurz vorgestellt. Besonders die überarbeitete Arbeitssicherheitsinformation ASI 10.4 „„Arbeitsbedingungen in Mühlenbetrieben und Mischfutterbetrieben verbessern“ wird beschrieben. Diese kann kleinen Betrieben als Grundlage der Gefährdungsbeurteilung dienen.
Alle Informationen gibt es auch unter: praevention@bgn.de. Wie immer schließt der Vortrag mit dem Apell, sich bei Fragen zu Sicherheit und Gesundheit im Betrieb an die jeweils zuständige Aufsichtsperson der BGN zu wenden, um eine Beratung anzufordern. Auskunft gibt die zuständige Aufsichtsperson oder die Hotline 0621-44563517. „In den letzten Jahren ist die BGN zu einem Partner geworden“, bestätigt Dr. Rampl. Anschließend gab Jana Münzing Einblicke in moderne Selbstführungsmethoden.

DON-Vorerntemonitorings 2024

Ein Vertreter der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft referierte die Ergebnisse des DON-Vorerntemonitorings 2024 mit einem speziellen Fokus auf Weizen. Kritisch sieht er das Ziel niedrige Werte zu erreichen, denn dies stehe im Gegensatz zur Nachhaltigkeit. Nur mit Pflanzenschutz wäre es zu erreichen. Glücklicherweise sei dieses Jahr der Befall nicht so hoch gewesen wie befürchtet.

Die Teilnehmer des DON-Vorerntemonitorings mit ihren Teilnehmerzertifikaten.

Am Nachmittag drehte sich alles um Getreidequalitäten und Qualitätsmanagement. Die Mengen und Qualitäten der Ernte 2024 stellte Dr. Jens Begemann vom Max Rubner-Institut (MRI) in Detmold vor. Nachdem er seine Analyse der diesjährigen Ernteergebnisse präsentiert hatte, gab es eine lebhafte Diskussion über die Sorten. Wie die Backeigenschaften der Ernte 2024 sind, stellten Laborleiterin Melanie Ruhrländer und der Leiter der Backstube Norbert Huintjes von der DIGeFa GmbH vor.

Dr. Andreas Baitinger, Gewerblichen Schule Im Hoppenlau im Fachgespräch mit Dr. Jens Begemann, MRI.

Optimierte Mehle durch den Einsatz von Malzmehl waren das Thema von Klaus Schröder, Bindewald GmbH. Er erläuterte, wie die Zugabe von enzymaktivem Malzmehl zu besseren Backergebnissen führt. Die Herstellung von Malz umfasst mehrere Schritte: Zunächst werden die Körner gereinigt und eingeweicht, um die Keimung zu induzieren. Unter kontrollierten Bedingungen (wie Feuchtigkeitsgehalt, Temperatur, Belüftung) keimt das Korn. Es bilden sich Enzyme, die die Stärke teilweise abbauen. Sobald der Keim die Länge des Korns erreicht hat, wird die Keimung auf der Darre durch Trocknen gestoppt und die Wurzelkeime werden entfernt. Niedrigere Trocknungstemperaturen bewahren die Enzymaktivität. In der Malzmühle wird Malzmehl auf Enzymaktivität standardisiert, hauptsächlich Amylasen, die helfen, eine niedrige Enzymaktivität im Mehl zu korrigieren.

Einfluss von Malzenzymen auf Stärke

Amylase spielt beim Backen eine Schlüsselrolle. Beim Mischen von Teig aktiviert Wasser Enzyme. Die Stärke im Mehl liegt in Form von linsenartigen Körnern vor. Ein Teil der Körner wird durch den Mahlprozess in der Mühle beschädigt. Die beschädigten Stärkekörner können über mehrere Stufen in vergärbare Kohlenhydrate/Zucker abgebaut werden, die der Hefe als Nahrung dienen und deren Vergärung (Bildung von Alkohol und Kohlenstoffdioxid) fördern. Beim Backen verkleistert Stärke: Weizenstärke bei 55–88 °C, Roggenstärke bei 53–73 °C. Amylasen bauen verkleisterte Stärke ab, bis sie bei etwa 85 °C inaktiviert werden. Wenn die Verkleisterungstemperaturen aufgrund heißer Wachstumsbedingungen höher sind, kann eine erhöhte Malzzugabe dies ausgleichen.

Anpassung der Malzmehldosierung

Wurde vor einiger Zeit bei Weizenmehl noch eine Fallzahl von 200-250 für ein Bäckermehl angestrebt, so werden Weizenmehle in den letzten Jahren eher auf 250-320 eingestellt. Diese Änderung ist für längere Fermentationsprozesse geeignet, bei denen Enzyme mehr Zeit haben, Stärke in Zucker umzuwandeln, was die Bräunung fördert. Die Zugabe von enzymaktivem Malzmehl hilft, Teig- und Backeigenschaften zu verbessern. Für Roggenmehl wird eine Fallzahl unter 220 empfohlen, um optimales Aufgehen des Teigs, Bräunung und Frischhaltung zu gewährleisten.

Wirkung der malzeigenen Enzyme auf die Backleistung der Mehle: gute Triebleistung der Teige, erhöhtes Gebäckvolumen, lebhafte Bräunung der Gebäcke und Gebäcke mit guter Frischhaltung.

Thomas Fendel (KMH-Kammann Metallbau) im Gespräch mit Karl Lengauer (Höhere Technische Lehranstalt für Lebensmitteltechnologie, Getreide- und Biotechnologie in Wels) der großzügig Brote anbot, die seine Schüler gebacken hatten.

Dr. Lorenz Hartl, LfL Freising, gab anschließend Ratschläge, wie die Herausforderungen im Qualitätsweizenanbau unter zunehmend erschwerten Rahmenbedingungen zu meistern sind. Er beleuchtete die Schwierigkeiten, die der Anbau von Qualitätsweizen unter den aktuellen Gegebenheiten mit sich bringt, und zeigte Lösungsansätze auf.

Ellen Schäfer am Stand von Hentschke+Sawatzki hat für wespenfreie Gebäude ihren Schutzanzug dabei.

Michael Haag, Saalemühle Alsleben, und Norman Krug, Dresdener Mühle, stellten ihre Versuche zur optimalen Mühlenreinigung vor, um die bestmögliche Reduzierung von Mutterkorn zu erreichen. Ihre Methoden und Erfahrungswerte sind ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung in der Müllerei (s. M+M 19/2024)

Müllereitechnik am Samstag

Der letzte Tag der Tagung widmet sich ausschließlich der Müllereitechnik. Stefan Schmitz von Swisca präsentierte den neuen Walzenstuhl ROMIL (siehe M+M-Ausgabe 19/2024 oder fragen Sie hier über den Button unsere KI zu allen MM-Artikel über ROMIL). Sein Vortrag und die Ausstellung des neuen Walzenstuhls im Hof des Pfarrheims stießen auf großes Interesse.

Philipp Schumacher (Customer Service), Technologe Paul Gaigl und Urs Santschi (v.l.n.r.) hatten viel zu tun alle Fragen der Müllerinnen und Müller zum neuen Walzenstuhl mit der Verkleidung aus Edelstahl zu beantworten.

Das Referat von Felix und Paul Bruckmann wurde ebenso aufmerksam verfolgt. Die Planung und der Bau der neuen MIAG-Mühle in der Großen Mühle Hasede der Gebr. Engelke haben für viel Gesprächsstoff gesorgt und alle Teilnehmer waren gespannt, Näheres über das Projekt zu erfahren.

Felix Bruckmann von der MIAG GmbH präsentierte anschaulich die Details der Planung und hatte viele 3D-Grafiken und Diagramme mitgebracht.

Paul Bruckmann gab ausführliche Einblicke, unterlegt mit Fotos, 3D-Modellen und Diagrammen, wie sein junges Team um Felix Bruckmann und Frank Iftner die 380-t-Mühle konzipiert haben. Produziert werden die Maschinen im Werk von Alapala in der Türkei nach Vorgaben von Bruckmann Maschinenbau. Bei der Mühlenanlage der Großen Mühle Hasede war die Vorgabe, das Bestandsgebäude mit sechs Stockwerken zu erhalten.

Florian Fritsch von der MIAG GmbH beantwortete in der anregenden Diskussion nach dem Vortrag die Nachfragen, wie die Böden des alten Mühlengebäudes in Hasede für die neue Mühlenanlage vorbereitet wurden.

Die schlüsselfertige Lieferung sollte eigentlich Ende Oktober erfolgen, leider hat der Zustand der Böden des alten Gebäudes den Zeitplan um einen Monat verschoben, so dass nun die Mühle Ende November an die Familie Engelke übergeben wird (Report in einer der nächsten Ausgaben von M+M).

Die neue 300t-Mühlananlage der MIAG in der Großen Mühle in Hasede der Gebr. Engelke war eines der Top-Themen der Tagung.

Den Neubau einer Hallenmühle in Rumänien stellte danach Franz Schmid von der Firma Kastenmüller vor. Die Gesamtkosten lagen dabei bei etwas über einer Million Euro. Ein attraktiver Preis, zudem das Gebäude (eine Stahlkonstruktion) später auch für andere Anwendungen weiter genutzt werden könnte (siehe Bericht in M+M-Ausgabe 5-6/2024).

Am Stand der Firma Kastenmüller waren Michaela Budau, Carsten Sander und Maro Bauer kompetente Ansprechpartner für alle Fachfragen der Müllerinnen und Müller. Carsten Sander war zum ersten Mal in Volkach dabei und ist u.a. Spezialist für die Rohrsysteme von Jacob.

Gedanken eines Müllers vor und nach dem Mühlenumbau machte sich Michael Litz von der Litz Mühle aus Gremsdorf. Er wollte seinen Energiebedarf reduzieren und seinen Verbrauch effizienter machen. „Wenn ein Müller immer die Maschinen auswechselt, dann spart er kaum Energie ein“, so seine Überzeugung. Deshalb begann er in Eigenregie seine Mühlenanlage zu modernisieren. Sein Rat lautet, sich vor dem Umbau darum zu kümmern, dass die Versorgungslage abgesichert ist und die Partner zuverlässig sind. Zum Glück hat dies bei ihm geklappt und sein Fazit lautete: „Die Bude läuft.“

Auch bei Geschäftsführer Christian Kölsch (r.) und Nils Juhnke (2.v.r.) läuft es, sie bieten mit VAS.Software erfolgreich passgenaue ERP-Lösungen an. Das Fuhrpark-Management System (Satlog) von Dr. Jürgen Stausberg (l.) und Christian Efinger (2.v.l.) kann daran angebunden werden.
Bernd Menzen und Rolf Nagel von der Firma FD Waagenbau hatten viele Kundengespräche und sind nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei.
Werner Ohr und Katrin Häckel von der Minderleinsmühle hatten einige Tüten mit Lekkereien zum Proberen dabei.

Weniger Glück hatte die Mulino Maroggia, in der Nähe des Luganer Sees in der Schweiz. Martin Ruckstuhl, Bühler AG, und Mühlenbesitzer Alessandro Fontana schilderten bewegend, wie die Mühle am 23. November 2020 abbrannte. Schuld war wohl ein Kabelbrand.

Sehr beeindruckend und emotional bewegend war der Vortrag von Alessandro Fontana (Mitte) über den Brand seiner Mühle. Dr. Josef Rampl (l.) und Martin Ruckstuhl (r.) von der Bühler Group hörten ebenfalls aufmerksam zu.

Alessandro Fontana versuchte noch vor Eintreffen der Feuerwehr den Brand zu löschen. Er erlebte eine Staubexplosion, wurde aber zum Glück nur leicht verletzt. „Ich hatte eine Verletzung an der Hand und eine neue Frisur“, erinnert er sich in Volkach an den Tag. Noch während des Brandes habe er Martin Ruckstuhl angerufen und gesagt: „Martin, ich brauche eine neue Mühle.“ Das habe er auch im TV am nächsten Tag geäußert und damit eine große Solidaritätswelle aus der Region initiiert. „Ich dachte, es ist meine Mühle, und nun kamen die Bewohner des Ortes und sagten, es ist schön, dass du unsere Mühle wieder aufbaust“, schilderte er die Reaktionen. Nachdem die Brandursache geklärt war und dank einer guten Versicherung, konnte die Mulino Maroggia als kombinierte 50-t-Mühle von Bühler geplant und neu gebaut werden (Report in einer der nächsten Ausgaben von M+M).

Christine und Christian Rückert (Links) am Stand mit ihren Mitarbeitern. Christian Rückert zeigte im Vortrag anhand von Beispielen aus seiner Praxis wie Mühlen auch mit begrenztem Platzangebot modernisiert werden können.

Gelungene Praxisbeispiele für Um- und Einbauten in kleineren Handwerksmühlen zeigte Christian Rückert. Alte Anlagen erfordern vom Mühlenbauer oft kreative Lösungen, um die Kundenanforderungen in puncto verbesserter Hygiene, Arbeitssicherheit und Energieeinsparung zu erfüllen. Hinzu kommen meist beengte Platzverhältnisse oder spezielle Vorgaben der Kunden. Christian Rückert empfiehlt eine optische 3D-Vermessung, die von Anfang an eine effiziente Planung und Montage ermöglicht.

Rudolf Sagberger beendete die 49. Tagung in Volkach mit den Worten: „Inzwischen sind wir die größte Müllereitagung in Deutschland und zur 50. Jubiläumstagung nächstes Jahr wird etwas ganz Besonderes vorbereitet. Wir können da sehr stolz sein. Glück zu.“

Area Sales Manager Karsten Beck von Amandus Kahl, mit Heiko Otte-Witte, Managing Direktor F.H. Schule, und Process Engineer René Bätge, ebenfalls von F.H. Schule.
Geschäftsführer Klaus Oberhumer am Stand seiner Firma Sallhofer. Seine Laufrohrsysteme sind in der Branche bekannt.
Maciej Soltysiak, Anna Hofmanska, Kamila Pawelec und Marcin Przybylski von Balaguer East Europe sind auch wieder nach Volkach gekommen und freuten sich Bekannte und Kunden wieder zu treffen. Diesmal verlosten sie an ihrem Stand ein Paar Walzen.
Geschäftsführer Johannes Friedrich von Friedrich electronic bietet u. a. Wiegetechnik und Mengenregler an.

Jost Rüter von der Firma Rüter Maschinenbau.
Joerg Zwingli, Sales Manager Agromatic AG, mit Equipment zum Messen.

Technischer Leiter Matthias Hofmann und Tade Mlikote von Singold Gerätetechnik sind zufrieden mit den positiven Reaktionen auf ihre Klopfer.
Geschäftsführer Raimund Steininger und Emil Usmanow von der Austus GmbH haben ihren Ausleser ausgestellt.
Steffen Kürbis vom Ingenieurbüro Barthel informierte gerne zu Farbauslesern.
(V.l.n.r.): Rico Hochmuth (Spezialbürsten Hochmuth), Paul Wessling (Müllerei Pensionskasse), Ulrich Hochmuth (Spezialbürsten Hochmuth) und Werner Ohr (Minderleinsmühle).
Vertreibsmanager Karl-Josef Zoller von Fawema freut sich über den Kundenbesuch von Rainer Walz von der Rosenmühle.
Christian Switalski (GeMa Anlagentechnik), Thomas Fendel und Peter Böhmichen (KMH-Kammann) und Geschäftsführer Konrad Switalski (GeMa Anlagentechnik).
Markus Schnauer, Vertriebsingenieur bei Köster Maschinenfabrik präsentierte seine Siloeinfahranlage im Ausstellerzelt.
Nächstes Jahr findet die Jubiläumsveranstaltung des Bayerischen Müllerbunds am 23. bis 25. Oktober 2025 statt - wie immer in Volkach.
49. Müllerei-Fachtagung in Volkach 2024
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Expertenforum zu Phytogenen und Trends in der Tierernährung

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Im Rahmen seiner diesjährigen World Tour lud Dr. Eckel Animal Nutrition rund 40 Experten und Fachleute ein.
2024
11/2/2024
Expertenforum zu Phytogenen und Trends in der Tierernährung

Die Veranstaltung förderte den Austausch zu zukunftsfähigen Lösungen in der Tierernährung, begleitet von Vorträgen renommierter Expertinnen und Experten. In Dötlingen veranschaulichte Prof. em. Dr. Wilhelm Windisch in seiner detaillierten Präsentation zur Frage „Landwirtschaft ohne Nutztiere?“ die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für eine nachhaltige Lebensweise. Prof. Windisch, einer der führenden Experten für Tierernährung, betonte die Notwendigkeit von Nutztieren innerhalb geschlossener landwirtschaftlicher Kreisläufe.

Ines Imdahl, Gründerin des Marktforschungsinstituts Rheingold Salon, beleuchtete die Wertvorstellungen der Generation Z. Diese sei aktuell im Fokus vieler Marketingabteilungen, da sie eine bedeutende Zielgruppe darstelle. Die Psychologin zeigte auf, wie Unternehmen der Agrarbranche auf die Erwartungen der Gen Z eingehen können, um ein modernes und zukunftssicheres Arbeitsumfeld zu schaffen.

Neue Lösungen für die Tierproduktion – jetzt auch in Bio

Dr. Iris Wortmann präsentierte das Flaggschiff-Produkt AntaPhyt von Dr. Eckel. Sie hob die besondere Wirksamkeit der Kombination mit Hopfen hervor, die nun in verbesserter Formulierung vorliegt. Dr. Eckel stellte zudem erstmals das neue Produkt AntaPhyt Green vor, welches speziell für die ökologische Tierproduktion entwickelt wurde. Ziel von AntaPhyt Green ist es, die Stabilität, Homogenität und Resilienz der Produktion zu verbessern – auf vollkommen natürliche Weise. Dieses Produkt ist ab sofort auf dem europäischen Markt erhältlich.

Multisensorisches Networking

Neben den Vorträgen ermöglichte ein interaktiver Workshop den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, phytogene Produkte von Dr. Eckel mit allen Sinnen zu erleben. Das Konzept brachte nicht nur zusätzliche Informationen, sondern auch Bewegung und Unterhaltung ins Programm. Dies förderte den Austausch unter den Fachleuten.

Der Event in Dötlingen zeigte, dass die Herausforderungen in der Tierernährung weiterhin groß sind. Nachhaltigkeit, Tierwohl und Effizienzsteigerung sind keine kurzfristigen Trends, sondern langfristige Entwicklungen, die die Branche dauerhaft prägen werden. Die informative und inspirierende World Tour von Dr. Eckel in Dötlingen gab vielfältige Impulse zur Weiterentwicklung der Tierernährung, dabei bot die malerische Kulisse des Traditionshotels Gut Altona den perfekten Rahmen.

Das kreative Marketing Team von Dr. Eckel Animal Nutrition hatte viele Ideen und Porben, um das Tagesprogramm unterhaltsam und lehrreich zu gestalten.
Expertenforum zu Phytogenen und Trends in der Tierernährung
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Bühler Grain Innovation Center öffnet seine Türen

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Ende Oktober 2024 eröffnete der Schweizer Technologiekonzern Bühler in Uzwil sein neues Grain Innovation Center.
2024
11/1/2024
Bühlers Grain Innovation Center öffnet seine Türen

Der Schweizer Technologiekonzern Bühler eröffnete in Uzwil das Grain Innovation Center (GIC). Das neue Anwendungszentrum ist ein bedeutender Meilenstein zur Förderung der Zusammenarbeit in der Getreideverarbeitung und vereint Hightech-Lösungen mit der langjährigen Expertise des Unternehmens.

Christoph Naef (Managing Director Business Area Value Nutrition), Johannes Wick (CEO von Grains & Food) und Stefan Birrer (Head of Business Area Milling Solutions) bei der Pressekonferenz zur Eröffnung des GIC.

Das GIC wurde so konzipiert, dass Kundinnen und Kunden aus der Lebensmittel- und Tierfutterindustrie ihre Prozesse verbessern können, um den neusten Trends einen Schritt voraus zu sein und wettbewerbsfähig bleiben. Darüber hinaus haben Kunden und  Partner Zugang zu allen Anwendungs- und Trainingscenter in Uzwil, welche die komplette Wertschöpfungskette abbilden.

«Das Grain Innovation Center ist die neuste Ergänzung des wachsenden Netzwerks von Anwendungs- und Trainingszentren von Bühler in Uzwil», sagt Johannes Wick, CEO von Grains & Food bei der Bühler Group. «Wir decken die gesamte Produktionslandschaft ab, von verschiedenen Rohstoffen bis hin zu einer breiten Palette an fertigen Produkten. So bieten wir unseren Kundinnen und Kunden eine aussergewöhnliche Flexibilität und die Auswahl, die sie benötigt, um den wachsenden Herausforderungen zu begegnen und ihre Märkte zu revolutionieren.»


Angesichts der Veränderungen in den globalen Getreidelieferketten, der Ernährungsanforderungen, der Transparenz bei der Beschaffung und des Preisdrucks befindet sich die Müllereibranche in einem herausfordernden Umfeld. So muss sie unter anderem die Mehlqualität trotz unterschiedlicher Rohstoffqualität garantieren, die Produktions- und Energieeffizienz verbessern, Sicherheitsfragen managen oder gut ausgebildete Fachkräfte finden und an sich binden. Neue Technologien – wie Automatisierung, IoT und Datenanalyse – und der Einbezug von Umweltfragen erhöhen die Komplexität, während die wachsende Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten nach gesünderen und nachhaltigeren Produkten das Innovationstempo erhöht hat.

Die Experimente können beginnen


Darum hat Bühler eine neue, moderne und hochtechnologische Einrichtung für die Müllereitechnologie entworfen: das GIC. Das neue Gebäude folgt auf das ehemalige Grain Technology Center von Bühler, das der Müllereibranche seit 1951 gute Dienste geleistet hat. Die fünfstöckige Anlage erstreckt sich über eine Fläche von 2 000 Quadratmeter, verfügt über modernste Infrastruktur und beherbergt 70 hochmoderne Maschinen von Bühler und seinen Partnerinnen und Partnern. Das GIC dient als  Innovationsschmiede für Kunden, in der sie für Tagessätze ab 2 000 Euro experimentieren, innovieren und konkrete Lösungen für ihre spezifischen Bedürfnisse finden können.
Das GIC ist mit den neusten Lösungen und Technologien für die Getreide- und Hülsenfruchtverarbeitung ausgestattet. Kundinnen und Kunden können hier Tests an Lebensmitteln und Tierfutter durchführen und neue Verfahren und Lösungen in verschiedenen Bereichen entwickeln, darunter Reinigung, optische Sortierung, Vermahlen, Sieben, Mischen und Proteinverschiebung – ein mechanisches Verfahren, das die Proteinkonzentration in pflanzlichen Rohstoffen erhöht. Darüber hinaus können sie an der Hygienisierung und Pelletierung sowie am Schälen und Perlieren von Getreide und Hülsenfrüchten arbeiten.

«Im GIC finden die Kundinnen und Kunden eine einzigartige Umgebung, in der sie massgeschneiderte Prozesse entwickeln und sich aus erster Hand von den umfassenden Möglichkeiten des vielfältigen Portfolios von Bühler überzeugen können», sagt Stefan Birrer, Head of Business Area Milling Solutions bei Bühler. «Das GIC ist nicht nur eine Einrichtung, sondern ein Symbol für unser Engagement, Kundinnen und Kunden in einer Branche, die sich ständig weiterentwickelt, zum Erfolg zu verhelfen.»


Lebensmittelversuche umfassen viele Rohstoffe, darunter Getreide, Kräuter, Gewürze und Hülsenfrüchte. Das GIC verfügt über die Technologie und das Fachwissen, um Versuche mit lokalen und traditionelle Getreidesorten durchzuführen – Rohstoffe, die in vielen Ländern eine entscheidende Rolle dabei spielen können, die Ernährungssicherheit zu verbessern. Das GIC vereint Bühlers umfangreiches Know-how in der Verarbeitung und bietet auch Tests für verschiedene andere Rohstoffe an, darunter Kaffee, Nüsse und Insekten. Darüber hinaus befasst sich das Anwendungs- und Trainingszentrum mit der Verarbeitung von Schüttgütern, die nicht für Lebensmittelzwecke bestimmt sind, etwa Kunststoffe und Absorber. Futtermittelversuche können mit Produktionskapazitäten von bis zu fünf Tonnen pro Stunde durchgeführt werden und die gesamte Produktionslinie oder einzelne Prozessschritte abdecken.

«Einer der Hauptvorteile des GIC: Es kann nicht nur detaillierte Daten liefern, die eine kontinuierliche und präzise Überwachung des Prozesses ermöglichen, sondern auch die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Produkts in jeder Produktionsphase und unter verschiedenen Prozessbedingungen nachverfolgen», sagt Lothar Driller, Department Manager Feed Application Center und Training bei Bühler.


Die Nebenströme, die im GIC anfallen, wie Weizenkleie und Reishülsen, Mais- und Erbsenschalen sowie Siebrückstände werden in das Energy Recovery Center von Bühler eingespeist, das die Büros von Bühler in Uzwil mit Wärme versorgt. Kundinnen und Kunden können dieses Zentrum ebenfalls nutzen, um das Potenzial der Nutzung von Nebenströmen durch Energierückgewinnung zu erkunden was zu einer Reduzierung ihres CO2-Fussabdrucks, ihres Abfalls und ihrer Energiekosten führen kann.

Teil eines grösseren Innovationszentrums

Das GIC ist Teil der Anwendungs- und Trainingszenter-Landschaft (ATC) von Bühler, zu der die vier kürzlich eröffneten ATCs – Flavor Creation Center, Food Creation Center, Protein Application Center und Energy Recovery Center – sowie weitere Zentren gehören, die bereits seit mehreren Jahren in Betrieb sind, wie das Extrusion Application Center und das Pasta Application Center. Mit diesem Innovationszentrum kann Bühler eine vollständige Abdeckung der Prozesse vom Feld bis auf den Teller bieten, die die gesamte Wertschöpfungskette umfasst, ein Umfeld, das auf dem Markt einzigartig ist.

«Unser breites Geschäftsfeld erstreckt sich über die gesamte Proteinwertschöpfungskette, und wir haben sorgfältig eine Strategie für Partnerschaften umgesetzt, interne Lücken geschlossen und den Materialfluss verbessert», sagt Rudolf Hofer, Head of Grain Innovation Center.
Rudolf Hofer (Head of Grain Innovation Center) führt die Gruppe der Pressevertreter durch das Grain Innovation Center und beantwortet geduldig alle Fragen.

Aus- und Weiterbildung von Talenten

Das Modernisierungsprojekt umfasst auch die Bühler Milling Academy und das Schweizerische Institut für Futtermitteltechnik (SFT), die beide in einem neuen Gebäude untergebracht werden, das strategisch günstig neben dem GIC liegt, um Synergien zu fördern. Die neue Milling Academy und die SFT-Einrichtung werden über Unterrichtsräume, offene Lernbereiche, Besprechungsräume, eine Customer Service-Ecke, neue Labore, einen Werkstattbereich und einen grösseren Umkleideraum für Kunden und Mitarbeitende verfügen. Im neuen Gebäude werden das Team und die Kunden von Bühler die Möglichkeit haben, die erforderlichen Fähigkeiten anzupassen und weiterzuentwickeln, um in einem sich schnell verändernden und immer anspruchsvolleren Arbeitsumfeld zu bestehen. Im Jahr 2023 durchliefen etwa 1 000 Kunden sowie 150 interne Mitarbeiter mehr als 120 Schulungen, die von der Milling Academy und dem Schweizerischen Institut für Futtermitteltechnik angeboten wurden. Die neue Schulungseinrichtung soll bis Januar 2025 in Betrieb genommen werden.

Bühlers Grain Innovation Center öffnet seine Türen
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Baden-Württemberg

Messe südback 2024 zum 30. Mal in Stuttgart

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Die 30. Ausgabe der südback hat mit einem herausragenden Programm und zahlreichen Produktinnovationen ihre Rolle als ein
2024
10/31/2024
Messe südback 2024 zum 30. Mal in Stuttgart

Die südback stellte den 34.781 Fachbesucherinnen und Fachbesuchern aus dem In- und Ausland Neuheiten in Arbeits- und Betriebstechnik, Rohstoffen, Geschäftseinrichtung und -ausstattung, Verkaufsförderung sowie Dienstleistungen vor.

„Die südback ist der Erfolgsmotor für das backende Handwerk und schafft durch Impulse an jeder Ecke eine einzigartige familiäre Atmosphäre zum Austausch und zur Inspiration. Das hat die Messe in den vergangenen vier Veranstaltungstagen wieder unter Beweis gestellt“, erklärt Andreas Wiesinger, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Stuttgart. „Wir sind stolz darauf, dass die Begeisterung bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern so sichtbar und erlebbar war.“

Im Mittelpunkt der südback 2024 stand die gemeinsame Weiterentwicklung des Handwerks. Live-Demonstrationen, Workshops und praxisnahe Diskussionsrunden ermöglichten es den Fachbesucherinnen und Fachbesuchern, neue Produkte und Trends hautnah zu erleben und selbst zu testen.

Der große Stand der Schapfenmühle mit vielen Kunden.
Der Geschäftsführer der Schapfenmühle Ralph Seibold hat seine Frau Ulrike (r.) und Tochter Anna (l.) mitgebracht.

Ein bewährtes Highlight der südback ist das Konditoren-Trend-Forum. Hier standen unter anderem die Weiterentwicklung der Ausbildung, innovative Ideen für das Außer-Haus-Geschäft und moderne Warenpräsentationen im Fokus. Experten wie Kevin Kugel und Roman Schäfer inspirierten das Publikum, und der italienische Konditorenverband bot internationale Einblicke.

„Es ist beeindruckend, wie sich das Handwerk durch Austausch und Wissenstransfer weiterentwickelt“, so Klaus Vollmer, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes des Konditorenhandwerks Baden-Württemberg.

Junge Talente konnten beim 15. Carlo-Wildt-Pokal wieder ihr Können unter Beweis stellen: Unter dem Thema „LandLeben“ gestalteten die Auszubildenden Dummy-Torten und beeindruckten mit handwerklichem Geschick, Kreativität und Präzision. Als Beste des Wettbewerbs tat sich Vivien Müller von der Konditorei Geiler hervor. Daneben schafften es Lilly Blumenstein von Hans liebt Kuchen und Paula Decker von der Böckeler Confiserie und Kaffeehausbetriebe GmbH auf das Siegertreppchen und sicherten sich damit tolle Preise.

Der Stand der Rettenmeier Mühle zusammen mit der Bavaria Mühle ist gut besucht.
Geschäftsführer Markus Rettenmeier ist zufrieden mit den Kundengesprächen.

Die Rettenmeier Mühle bietet als klassische Brotgetreidemühle neben Weizenmehlen auch Roggen- und Dinkelmehle an.

"Wir möchten auf der Südback gerne den Bäckern helfen, indem wir rustikale Mehle, die wir etwas aufbereitet haben zur Verfügung stellen. Das sind beispielsweise Ruchmehle auf Weizen und Dinkelbasis, Zwirbelmehle oder Baguettemehle. Das sind Trends momentan", erklärt Markus Rettenmeier.

Er hat mit seinen Backtechnikern gute Produkte entwickelt, die der Bäcker einfach und flexibel einsetzen kann.

Im Bäcker-Trend-Forum wurden Themen wie Künstliche Intelligenz, nachhaltige Produktionsprozesse und Fachkräftegewinnung durch Social Media beleuchtet. Praktische Live-Vorführungen und Vorträge boten frische Impulse für die Branche.

„Es ist uns ein Anliegen, dass der Bäckerberuf nicht nur lebendig bleibt, sondern auch Innovationen aufnimmt und zukunftsfähig wird“, betont Stefan Körber, Geschäftsführer des Bäckerinnungsverbands Südwest.

Ein weiterer Höhepunkt der Fachmesse war der südback Trend Award, bei dem Innovationen in den Kategorien Marketing, Rohstoffe, Technik und Nachhaltigkeit prämierte wurden. Eine Fachjury wählte im Vorfeld die besten Ideen unter den Bewerbungen aus. Die BÄKO-ZENTRALE eG wurde für das kassenlose Tool BÄKO-AutoPOS ausgezeichnet, UNIFERM für das Fermentationsprodukt UNIFERM FermFresh® AromaDurum und VEMAG Maschinenbau GmbH für eine Automatisierungslösung zum Befüllen von Blechen.

Am Stand der Grüninger Mühlen v.l.n.r.: August Stillhard (Verkaufs- und Exportleiter), Stefanie Kalberer-Grüninger, Christoph Kalberer (Leitung Finanzen), Christoph Grüninger (Inhaber und Vorsitzender der Geschäftsleitung) seine Frau Yvonne Grüninger und Produktionsleiter Philipp Marquart.

Schneider GmbH erhielt den Preis in der Sonderkategorie Nachhaltigkeit für den kompostierbaren Spritzbeutel „Greeny“. Die Produktneuheiten wurden dem Fachpublikum erstmals auf der südback vorgestellt. Außerdem stimmten über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den „Publikumsliebling“ unter allen Einreichungen ab. Gewählt wurde das Unternehmen WECARRY mit ihrem Mehrwegbeutel für Backwaren.

südback 2024 mit Trendthemen

Erstmals wurde während der Messe auch der Wettbewerb „Back Star“ für die kreativsten Rezepte zum Motto „Foodporn“ und „Serienliebe“ veranstaltet. Julijana Cavic beeindruckte die Jury mit ihren Tartelettes und erzielte die höchste Punktzahl. In ihrem selbst entwickelten Rezept kombiniert Cavic einen Matcha-Mürbeteig mit einer fruchtigen Litschi-Einlage, gekrönt von einer Jasmintee-Creme und Baiser, das ebenfalls eine feine Jasminnote aufweist. Die angehende Konditorin befindet sich im dritten Lehrjahr und arbeitet in der Konditorei Wegel in Neuss.

Am Stand des internationalen Unternehmens Backaldrin, welches Brotideen und hochwertige Backgrundstoffe entwickelt, sprach Rainer Miserre (Verlag Moritz Schäfer), mit Christof Engelke (Geschäftsführer Gebr. Engelke) und Peter Augendopler sen. (Inhaber Backaldrin). Im Hintergrund ein Gemälde von René Marcel Rivière. Die aufwändigen Ölbilder unterlegt der Künstler mit feinsten Bleistiftzeichnungen und gestaltet den Bildaufbau nach den Vorbildern Michelangelo und Leonardo da Vinci. Der Farbauftrag erfolgt in mehreren transparenten Lasurschichten und verleiht dem Bild so große Leuchtkraft.

Backaldrin-Inhaber Peter Augendopler sen. hat in Asten nahe Linz das PANEUM als Wunderkammer des Brotes geschaffen.  Besucher des PANEUMs werden mitgenommen auf eine Reise in die faszinierende Welt und Geschichte des Brotes. Kunst- und Kulturobjekte aus 9 000 Jahren und vielen Teilen der Welt laden zum Staunen ein. Das PANEUM ist auch eine architektonische Entdeckungsreise und trägt die Handschrift von Wolf dPrix, CEO von COOP HIMMELB(L)AU, eines der renommiertesten Architekturbüros der Welt. Schon beim ersten Treffen zwischen dem Architekten und dem Auftraggeber entstand die Skizze mit einer Box, die das Fundament des Bauwerks bildet.

Kanten und fließende Linien, Holz und Edelstahl, hell und dunkel: Die Architektur des Brotmuseums lebt von der Kombination von Gegensätzen und zieht aus Kontrasten ihre Dynamik und Faszination. Foto: Sergio Pirrone.
Mit der spiralfömigen Treppe zitiert Wolf dPrix den Mailänder Künstler Maurizio Cattelan, der dasselbe Konzept im Guggenheim-Museum in New York umgesetzt hat. Foto: Backaldrin.

Doch zurück von Ausflug ins PANEUM in Linz zurück nach Stuttgard in die Hallen der Messe. Dort wurde die steigende Nachfrage nach schnellen und qualitativ hochwertigen Snacks im „Twenty 4 Snacks“-Bereich in Halle 6 thematisiert, wo attraktive Snack-Konzepte zur Ansprache neuer Zielgruppen präsentiert wurden. Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr die „Eis-Bühne powered by Alfred Pfersich“, die neue Akzente für Bäckereien und Konditoreien mit Interesse an Speiseeis setzte.

Spezialbürsten für das Bäckereihandwerk hat die Firma Spezialbürsten Hochmuth. Ulrich Hochmuth und Andre Hochmuth mit einer ihrer Bürsten aus Naturprodukten.

Ein richtiger Publikumsmagnet war der nationale Vorentscheid der renommierten World Chocolate Masters, der zum ersten Mal live auf der südback ausgetragen wurde. Dabei zeigten die hochkarätigen Kandidatinnen und Kandidaten aus Deutschland und Österreich in fünf intensiven Wettbewerbsrunden ihr kreatives Können und präsentierten Schokoladeninnovation auf höchstem Niveau. Johannes Warmuth ist der neue Chocolate Master für Deutschland und Österreich und wird am internationalen Finale in Paris teilnehmen.

„Für uns ist die südback eine der bedeutendsten Messen für die Branche“, erklärt Stefan Strehle, Geschäftsführer der BÄKO-ZENTRALE eG. „Hier kommen Branchenkenner zusammen, teilen Wissen und Ideen und kehren mit neuen Impulsen und Konzepten zurück, um ihre Betriebe zukunftsorientiert aufzustellen.“

Auch die Umfragen unter den Fachbesuchenden bekräftigen die hohe Zufriedenheit mit der südback 2024: Im Schnitt erhielt die Messe die Note 1,8 und wurde von 89 Prozent der Teilnehmenden weiterempfohlen.

Die nächste südback ist für den 24. bis 26. Oktober 2026 geplant.

Die Mönsheimer Mühle begeisterte Besucher mit einem riesigen Showroom.
Kai Nädler von der Mönsheimer Mühle beim Showbacken.
Eine beeindruckende Produktauswahl animierte die Besucher zum Probieren am Stand. Und die vielen staunenden Gesichter bewiesen mal wieder: Es gibt wenig schöneres, als den Geruch von frischem Brot.

Messe südback 2024 zum 30. Mal in Stuttgart
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Hessen

RomerLabs zu verschärften Mykotoxin-Grenzwerten durch die EU

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Mess- und Labortechnik
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Qualitätssicherung-kontrolle
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Die Europäische Union hat mit Wirkung vom 1.4.2024 Änderungen an ihren Vorschriften für Mykotoxin-Tests vorgenommen.
2024
10/31/2024
RomerLabs zu verschärften Mykotoxin-Grenzwerten durch die EU

Die neue Durchführungsverordnung (EU) 2023/2782 aktualisiert die Methoden zur Probenahme und Analyse, um Mykotoxingehalte in Lebensmitteln zu kontrollieren und ersetzt die frühere Verordnung (EG) Nr. 401/2006. Ein zentraler Punkt der neuen Regelung ist die Festlegung einer Bestimmungsgrenze (Limit of Quantification, LOQ) für Mykotoxin-Tests, eine Neuerung in der EU-Gesetzgebung. Die Verordnung differenziert zwischen Screening- und Bestätigungsmethoden.

Caroline Feindt von RomerLabs informiert zu Screening Methoden zu Mykotoxingrenzwerten.

Screening-Methoden, die vor Ort mit Techniken wie Enzyme-Linked Immunosorbent Assays (ELISA) oder Lateral Flow Devices (LFD) durchgeführt werden, setzen die LOQ auf den maximal zulässigen Mykotoxingehalt, auch bekannt als Screening-Zielkonzentration (STC). Beispielsweise liegt der Höchstgehalt für Zearalenon in unverarbeitetem Maiskorn bei 350 ppb, welcher auch die LOQ für Screening-Verfahren darstellt.

Die anspruchsvolleren Bestätigungsmethoden in Laboren nutzen fortschrittliche Techniken wie Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) oder Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC). Hier darf die LOQ 50 % des Höchstgehalts nicht übersteigen, wobei idealerweise eine LOQ von maximal 20 % des Höchstgehalts angestrebt wird. Bei Zearalenon in unverarbeitetem Maiskorn beträgt die maximale LOQ 175 ppb und die bevorzugte LOQ 70 ppb. Eine Ausnahme bildet die Regelung für Aflatoxine, bei denen die LOQ über alle Matrizes hinweg ≤ 1 ppb und für Babynahrung sowie Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke ≤ 0,1 ppb betragen muss.

Neben der Einführung von LOQ-Anforderungen aktualisierte die EU in den Jahren 2023 und 2024 die regulatorischen Mykotoxingrenzwerte, setzte neue Höchstwerte fest und erweiterte die regulierten Warenkategorien. Insbesondere wurden die T-2- und HT-2-Toxine von einer Empfehlung zu einer festen Verordnung hochgestuft, was eine striktere Kontrolle dieser Mykotoxine bedeutet. Die überarbeiteten Verordnungen zielen darauf ab, die Lebensmittelsicherheit durch eine umfassendere Abdeckung von Waren und die Anpassung der Höchstgehalte an das aktuelle wissenschaftliche Verständnis zu verbessern.

RomerLabs zu verschärften Mykotoxin-Grenzwerten durch die EU
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Bayern

Chilenische Müller beim Bayerischen Müllerbund

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Der Gegenbesuch der chilenischen Müllereikollegen beim Bayerischen Müllerbund.
2024
10/11/2024
Chilenische Müller beim Bayerischen Müllerbund

Im Oktober erfolgte der Gegenbesuch der chilenischen Müllereikollegen in Bayern. Leonhard Weber von der Mühle Villarrica und Aufsichtsratsmitglied der Mühlen Kunstmann in Valdivia, Pablo Avendano Hoffmann, General Manager der Mühlen Kunstmann, sowie Vanessa Suazo, Leiterin der Qualitätssicherung und Produktentwicklung, hatten den Bayerischen Müllerbund in Chile herzlich empfangen. Aus den vielen anregenden Fachgesprächen vor Ort entstand die Idee, sich in Bayern wiederzutreffen.

Das Team der Molinos Kunstmann aus Valdivia, Chile, beim Brot-Tasting aus Mehlen der Drax-Mühle in der Bäckerei Brotliebe in Soyen:v.l.n.r.: Pablo Vidal (Leiter der technischen Projektabteilung), Ruben Strobel (Instandshaltungsleiter), Dr.–Ing. Pablo Avendano (C.E.O. Molinos Kunstmann), Mauricio Perez (Mühlereileitung), Gilda Perez (Begleitung), Vanessa Suazo (Leiterin Qualitätssicherung und Produktentwicklung).

Besonders interessierten sich die chilenischen Müller für die Zusammenarbeit der Mühlenbetriebe in Deutschland und Österreich mit den regionalen Landwirten, insbesondere in Bezug auf die Sortenauswahl. Zudem erhofften sie sich von den Mühlenbesichtigungen in Deutschland und Österreich Anregungen, wie sie ihre Prozesse modernisieren können – vor allem im Bereich Annahme, Reinigung und Verpackung, und das gern auch mithilfe gebrauchter Maschinen.

Die chilenische Delegation reiste im Herbst gemeinsam nach München, wo sie von Dr. Josef Rampl begrüßt wurde. Dr. Rampl hatte für die Reisegruppe vom 30. September bis zum 4. Oktober ein umfangreiches Besuchsprogramm zusammengestellt, das von der Ammendorfer Mühle über die Zimmermann-Mühle, die Rosenmühle, die Drax-Mühle von Monika Drax bis hin zur Huemer Mühle in Österreich führte. Viele Mitglieder des Bayerischen Müllerbundes, die an der Reise nach Chile teilgenommen hatten, begrüßten die Kollegen aus Südamerika herzlich und freuten sich, die anderen Reiseteilnehmer wiederzusehen.

Die Reisegruppe aus Chile ist begeistert vom historischen Mühlengebäude aus dem Jahre 1607 der Ammerndorfer Mühle von Familie Stinzendörfer.

Pablo Avendano, Albert Stinzendörfer und Dr. Josef Rampl besprechen die Vorteile der Plansichter der Firma Rüter Maschinenbau. Besonders angetan waren die chilenischen Mühlenmitarbeiter von dem ehemaligen Roboter eines Automobilkonzern, der nun in der Ammendorfer Mühle Mehlsäcke stapelt.
Albert Stinzendörfer mit seinem Sohn Johann, der die Mühle übernommen hat.
Der nächste Besuch führte die Reisegruppe zu GoodMills in die Getreidemühle Ergolding. Die Rosenmühle wurde 1898 als Vereinigte Kunstmühlen AG gegründet und ist heute die größte Mühle Bayerns. Die Mühle kann jährlich bis zu 210.000 Tonnen Getreide aus Roggen, Weizen und Dinkel vermahlen (Foto: Christian Rückert 2.v.r.).
Beim Besuch der Drax-Mühle: Erste Reihe v.l.n.r.: Leonhard Weber, Albert Stinzendörfer, Pablo Avendano, Monika Drax, Christine Rückert, Christian Rückert, Dr. Josef Rampl. Hintere Reihe v.l.n.r.: Ruben Strobel, Pablo Vidal, Mauricio Perez, Gilda, Vanessa Suazo, Maximilian Drax, Detlef Eibisch, Ulrich Hochmuth und Rainer Miserre.
Vanessa Suazo schreibt beim Besuch der Drax-Mühle eifrig mit. Besonders interessiert die Qualitätsmanagerin die Zusammenarbeit von Monika Drax mit den Landwirten, um eine gleichbleibend hohe Qualität ihrer Spezialmehle zu gewährleisten.

Monika Drax führt die verschiedenen Getreidesorten und die Verarbeitungsstufen ihrer auf Spezialmehle wie Urgetreide ausgerichteten Bio-Mühle vor.

Leonhard Weber (Molino Villarrica und Mitglied Aufsichtsrat Molinos Kunstmann) mit Maximilian Drax im Fachgespräch über die Prozesse der Spezialmühle.
Bäcker Denis Hüwel hatte ohne Zusatzstoffe aus den Spezialmehlen der Drax-Mühle am Feiertag des 3. Oktober frische Bio-Brote gebacken. Alle durften die handgeformten Laibe aus Rotkorn, Einkorn, Emmer und vielen anderen Getreidesorten probieren und den Geschmack vergleichen. Die Backstube in Soyen bezieht ihre Mehle für ihre Brote und die Feinbäckerei von der Drax-Mühle.

Markus Huemer und sein Sohn Thomas (Mitte) empfingen dann die Reisegruppe in der Huemer Mühle in Stern im Bezirk Braunau am Inn, getreu dem Familien-Motto: in hervorragender Qualität und Präzision in Form von guter Laune und einem Lächeln im Gesicht (Foto: Dr. Josef Rampl 2.v. links).
Leonhard Weber und Pablo Avendano im Gespräch mit Markus Huemer, Geschäftsführer der Huemer Mühle (Foto: Albert Stinzendörfer).

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Bayern

Bayerische Müller beim Trachtenzug zum Oktoberfest 2024

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Der Bayerische Müllerbund beim traditionellen Trachten- und Schützenzug 2024 am zweiten Tag des Oktoberfests.
2024
10/9/2024
Bayerischer Müllerbund beim Trachtenzug zum Oktoberfest 2024

Früh am Sonntagmorgen trafen sich die bayerischen Müllerinnen und Müller am Karolinenplatz vor dem Haus des Bayerischen Müllerbunds. Familie Gerstmeyr hatte von ihrer Bruckmühle traditionelle Jutesäcke mitgebracht. Für den leichteren Transport waren diese aber nicht mit Mehl, sondern mit Holzwolle gefüllt. Schwere Pakete brachte Dr. Josef Rampl dagegen mit. Darin enthalten die Westen, Schürzen und Mützen für den Trachtenumzug. Oben im Müllerhaus wurde dann anprobiert. Perfekt ausgestattet stellte man sich zum Erinnerungsfoto auf der Terrasse des Müllerhauses auf. Danach schulterten die Müller den Sack und die Gruppe marschierte zu Fuß zum Startpunkt des großen Trachtenumzuges.

Gruppenfoto auf der Terrasse des Bayerischen Müllerbunds vor dem Abmarsch um Trachtenumzug 2024. Erste Reihe v.l.n.r.: Alfons Kolbeck (Mühle Kolbeck, Chamerau), Michael Hemmer (Meyermühle, Landshut), Andrea Rampl in der Hinterskirchner Tracht, Ramona Gerstmeyr (Bruckmühle, Nähermemmingen), Maxi Schmid (Schmidmühle Buchloe), Andreas Löffl (Wolfmühle, Forstinning). Zweite Reihe v.l.n.r.: Philipp Cramer (Cramer Mühle, Schweinfurt), Martin Hacker (Hackermühle, Vilslern), Dr. Josef Rampl (Bayerischer Müllerbund, München), Thomas Hacker (Hackermühle, Vilslern), Anton Schmid (Schmidmühle, Buchloe). Hintere Reihe v.l.n.r.: Rainer Miserre (Mühle + Mischfutter), Ludwig Kraus (Würmmühle, Dachau), Gerhard Wieser (Lerchenmühle, Golling), Alfred Thurmaier, Friedrich Ammon (Wattenbacher Mühle). Alle Fotos: Sabine Kemper.

Beim traditionellen Trachten- und Schützenzug 2024 am zweiten Tag des Oktoberfests marschierten über zehntausend Trachtenträger mit - und die Müller waren vorne im ersten Drittel des Zuges mittendrin. Für den einzigartigen Umzug, einem der schönsten weltweit, schmückten sie eine zweispännige Müllerkutsche mit einem Mühlstein und den Mehlsäcken. Dann gibg es zusammen mit dem Hinterskirchner Trachtenverein los. Die Müller angeführt vom Präsident Rudolf Sagberger begleiteten bei strahlendem Sonnenschein gut gelaunt, standesgemäß ausgestattet mit Weste, Schürze und Mütze den Wagen. Auf dem sieben Kilometer langen Fußmarsch durch die City winkten die Müller eifrig und hunderttausende Zuschauer bejubelten den langen Zug. Viele riefen: "Da sind die Müller" und freuten sich über das traditionelle Handwerk.

Kritische Blicke von Michael Hemmer und Alfred Thurmaier. Die Schürze muss den richtigen Sitz haben.

Ramona Gerstmeyr, die gerade eine Ausbildung zur Müllerin absolviert, in der traditionellen Kleidung.
Andrea und Dr. Josef Rampl verteilen die Westen und Schürzen an die Müller, die im Zug mitlaufen.
Mühle + Mischfutter Herausgeber Rainer Miserre ist eingeladen mitzumarschieren und wird eingekleidet.
Noch schnell macht Familie Gerstmeyr ein Foto mit Andreas Löffl und los geht es.
Rudolf Sagberger, Präsident des Bayerischen Müllerbundes, führte die Müller an in Richtung Sammelplatz des Trachtenumzugs.
Auch der Müllerei-Nachwuchs kam mit auf den 7 km langen Marsch.
Vor dem Abmarsch zum Trachtenumzug versammelten sich die Müller um Rudolf Sagberger (mitte) vor dem Haus des Bayerischen Müllerbunds am Karolinerplatz in München.
Rechts und Links neben dem Zweispänner mit den Mehlsäcken und dem Mühlstein liefen die Müller mit durch die Maximilianstraße in München. Die Straßen sind gesäumt von Zuschauern, die den Müllern zuwinken.
In der Mittagshitze werden Wasserbecher an die Mitläufer verteilt. Die Müller laufen in der Gruppe des Hinterskirchner Trachtenvereins mit und winken weiter gutgelaunt den vielen Menschen rechts und links der Starße zu.
Der Zug der Müller kurz vor der Wiesn.
Ludwig Kraus von der Wurmmühle und Gerhard Wieser von der Lerchenmühle Wieser GmbH.
Alfred Thurmaier und Andreas Löffl nach sieben Kilometern Winken und Michael Hemmer, der auf dem Wagen den Mühlstein bearbeitete.
Einzug auf die Wiesn.
Dr. Josef Rampl  und der Hinterskirchner Trachtenverein ziehen winkend auf das Oktoberfest.
Im Festzelt ist ein Tisch für die Müllergruppe reserviert.
Dr. Josef Rampl weist den Weg zu den reservierten Bänken für die Müller.
Dr. Josef Rampl (Bayerischer Müllerbund) und Philipp Cramer (Cramer Mühle) freuen sich über die gelungene Präsentation des Müllerhandwerks auf dem großen Trachtenumzug 2024.

Bayerischer Müllerbund beim Trachtenzug zum Oktoberfest 2024
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Nordrhein-Westfalen

Konstantin Golombek möchte eine Brücke zwischen Müllereipraxis und Wissenschaft

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Seit 1. April 2024 ist der Agrarökonom Konstantin Golombek in Detmold Geschäftsführer der AGF.
2024
10/8/2024
Konstantin Golombek möchte eine Brücke zwischen Müllereipraxis und Wissenschaft

M+M: Seit April dieses Jahres sind Sie in Amt und Würden. Wie waren Ihr Start und die ersten Erfahrungen?

Konstantin Golombek: Von meinem Team in Detmold und von den Kolleginnen und Kollegen des benachbarten Max Rubner-Instituts wurde ich bestens empfangen. In der Vorstandssitzung der AGF haben wir betont, dass wir in allerbester Manier die Dinge nach vorne entwickeln wollen. Diesen Entwicklergeist in den einzelnen Wirtschaftszweigen finde ich bewundernswert. Trotz aller Herausforderungen am Standort Deutschlandwerden immer wieder Lösungen gefunden. Auch dank unserer engen Vernetzung vonPraxis und Wissenschaft, die wir hier in Detmold bieten.

Ich bin fasziniert von der Vielfalt der Getreidewertschöpfungskette, die hier in Detmold eine ganz wichtige Brücke indie Wissenschaft findet. Die drei Organisationen hier auf dem Schützenberg geben einen Eindruck, wie vielfältig das Thema Getreideverarbeitung ist. Die Tagung für Müllerei-Technologie mit Erntegespräch ist eines unserer Flaggschiffe. Wir hatten aber seit meinem Start schon einige herausragende Veranstaltungen inDetmold. Vom Lebensmittelrechtstag, den viele zu Recht als den relevantesten Lebensmittelrechtstag Deutschlands in der Getreidewertschöpfungskette bezeichnen, bis hin zur internationalen Veranstaltung der Starch Convention, der Stärketagung.

M+M: Wie haben Sie sich bisher eingearbeitet und standen auch Besuche in Mühlen auf Ihrem Programm?

Konstantin Golombek: Ich war in den letzten Monaten viel unterwegs, auch an wichtigen Forschungsstandorten wieder Universität in Hohenheim, in Weihenstephan, in Hamburg beim Institut fürLebensmittelchemie, aber auch in einigen Mühlenbetrieben konnte ich mich informieren. Die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung, die 1946 hier als zartes Pflänzchen entstanden ist, hat feste Wurzeln in alle Richtungen entwickelt. Das ist für mich sehr faszinierend und deckt sich sehr mit meinem Bedürfnis - über eventuell in der Vergangenheit vorhandenes Silodenken hinweg - die Akteure mit einem ganzheitlichen Wertschöpfskettenverständnis zusammenzubringen. Wie wichtig das ist, konnten wir hier auf der Müllereitagung erleben. Natürlich freuen wir uns immer in erster Linie über die Müllerinnen und Müller, die teilnehmen. Das sind Inhaber oder Mitarbeiter von Konzernmühlen und der Nachwuchs von den Müllerschulen. Die Exzellenz all unserer Mühlen ist nur aufgrund von Forschung und Entwicklung, innovativer Technik und anderen Dienstleistern in der Branche gegeben. Deshalb freue ich mich besonders über die Vielfalt der Vorträge und dass so viele Aussteller gekommen sind und hier ihre Produkte präsentieren. Alles zusammen bildet den Erfolg der Branche.

M+M: Sind Sie am Ende des zweiten Tages mit der Jubiläumsveranstaltung “75. Müllereitagung” zufrieden?

Konstantin Golombek: Ich bin sehr zufrieden und sehe um mich herum nur ganz viele Teilnehmer mit freudigen Gesichtern. Ich habe den Eindruck, dass sich alle gefreut haben, wieder hierher zu kommen.  Dazu gehört auch die gestrige Abendveranstaltung, die sich als Netzwerkplattform anbot. Ich habe den Abend und die Gespräche gestern selbst sehr genossen. Bei herrlichem Wetter konnten wir den Schützenberg von seiner besten Seite erleben.

M+M: Nach der Müllereitagung ist vor der nächstes Detmolder Müllereitagung. Was steht zwischenzeitlich an?

Konstantin Golombek: Direkt im Anschluss fahre ich nach Berlin, wo die gesamte Getreidewertschöpfungskette zum Verbändegespräch “Backweizenqualität” im Bundeslandwirtschaftsministerium zusammen kommt. Dort werden unter Beteiligung des Mühlensektors wichtige Forschungsvorhaben besprochen, um auch in Zeiten des Klimawandels weiter nachhaltig die geforderten Backweizenqualitäten am Standort Deutschland produzieren zu können. Bis Jahresende jagt dann ein Highlight das andere. Besonders freue ich mich, am 12. und 13. November 2024 die nächste Stufe der Getreidewertschöpfungskette bei uns in Detmold zu begrüßen zu unserer 75. Tagung für Bäckerei-Technologie. Da werde ich wohl auch das ein oder andere bekannte Gesicht der müllernden Zunft wiedersehen.

M+M: Wie wollen Sie denStandort Detmold weiterentwickeln? Bisher laufen die Veranstaltungen noch im lange etablierten Konzept. Gibt es Ideen für neue Themen und Veranstaltungskonzepte?

Konstantin Golombek: Tatsächlich werden wir bei der Themenauswahl auch weiterhin großen Wert auf Aktualität und Relevanz legen. Auch unser Veranstaltungskonzept werden wir immer wieder weiter entwickeln, ganz den Bedürfnissen unserer Teilnehmer entsprechend. Mein Kompass ist die Orientierung an unserer Kernfunktion. Die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung muss die verschiedenen Wirtschaftszweige mit der Wissenschaft zusammenbringen. Um unseren Zielgruppen eine Plattform zu bieten, nutzen wir unterschiedliche Formate und probieren immer wieder Neues aus. Ende März richten wir erstmals mit der International Association for Cereal Science and Technology (ICC) eine Veranstaltung in Detmold aus. Vom 31.3. bis 2.4.2025 finden sich hier am Schützenberg internationale Wissenschaftler und Industriespezialisten zum Whole Grain Summit zusammen, um alles rund ums Vollkorn zu diskutieren. Die ICC hat sich bewusst für den Standort Detmold entschieden, weil er eine wichtige Rolle in der Getreide- und Brotwelt spielt. Dieses internationale Renommee wollen wir nutzen. Auch in anderen Themenfeldern blicken wir über den deutschen Kontext hinaus. So wurde unsere Tagung für Getreidechemie bereits vor einiger Zeit auf die deutschsprachigen Nachbarländer ausgeweitet und heißt seitdem D-A-CH-Tagung. Diese Internationalisierung kann ich mir, dort wo sie unseren Mitgliedern und Tagungsteilnehmern nutzt, grundsätzlich auch für weitere Themenfelder vorstellen.

Konstantin Golombek möchte eine Brücke zwischen Müllereipraxis und Wissenschaft
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Kopenhagen wird Bio-Hauptstadt

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Pressemitteilung über die Organic Summit 2025 in Kopenhagen
2024
10/5/2024
Kopenhagen wird Bio-Hauptstadt
„Das Klima, die biologische Vielfalt und die Wasserumwelt stehen weltweit unter starkem Druck. Die Grundsätze des ökologischen Landbaus bieten eine breite Palette von Antworten und Lösungen für diese miteinanderverknüpften Krisen und zeigen gleichzeitig einen Weg für eine ausreichende globale Nahrungsmittelversorgung auf. Diese Lösungen werden auf dem Organic Summit auf der Tagesordnung stehen“, erklärt Rikke Lundsgaard, Agrarwissenschaftlerin und Projektleiterin des OS25.

Økologisk Landsforening und Organic Denmark haben den OS25 ins Leben gerufen. Die dänischen Organisationen setzen sich für die Förderung der ökologischen Landwirtschaft ein und dienen als Sprachrohr für dänische Bio-Produzenten, Landwirte und Verbraucher. Der Gipfel wird unter der Leitung des Danish Agriculture & Food Council Organic organisiert. Zu den Unterstützern des Projekts zählen die Novo Nordisk Foundation, der Organic Farming Fund, das Ministerium für Grünes Dreieck, die Stadt Kopenhagen, die Merkur Foundation, COOP, Lidl, Dagrofa, Thise Dairy und Naturmælk.

Ein Gipfel von globaler Bedeutung

Der Gipfel wird die notwendige Expertise aus Politik, Wissenschaft, Landwirtschaft und Wirtschaft bündeln und Empfehlungen erarbeiten, die das Erreichen des ehrgeizigen Ziels der EU zu unterstützen. Bis2030 sollen 25 % der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden: Welche Ressourcen und welche politischen Maßnahmen müssen dafür aktiviert werden, und wie sollte sich der Markt entwickeln? Dänemark, als Vorreiter im Bio-Segment mit einem Marktanteil bei Biolebensmitteln von 12 %, wird dabei eine zentrale Rolle spielen und als Beispiel für andere EU-Länder dienen.

„Es ist eine große Leistung, dass die Dänen trotz globaler Herausforderungen weiterhin an der Spitze der Bio-Bewegung stehen“, betont Dennis Hvam, International Market Director bei Organic Denmark. „Der OS25 bietet eine einzigartige Plattform, um mit allen Stakeholdern zu diskutieren, Wissen zu teilen, neue Perspektiven kennenzulernen und voneinander zu lernen. Dies wird den ökologischen Landbau als Schlüssel für die Lösung der großen Umwelt- und Lebensmittelkrisen festigen.“

Über den Organic Summit 2025

Der OS25 wird am 18. und 19. August 2025 in der Königlichen Bibliothek, The Black Diamond, in Kopenhagen stattfinden. Neben hochrangigen Diskussionen und Workshops wird der Gipfel auch durch Veranstaltungen für ein breites Publikum ergänzt, die in Zusammenarbeit mit Copenhagen Cooking organisiert werden.

 Das Programm finden Sie unter www.os25.org

Kopenhagen wird Bio-Hauptstadt
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Brotgetreideernte 2024

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Pressemitteilung des MRI über die Brotgetreideernte 2024
2024
10/5/2024
Brotgetreideernte 2024

Nach der Pressemitteilung des Max Rubner-Institut zufolge kam es nach den sehr nassen und entsprechend schwierigen Aussaatbedingungen im Herbst 2023 regional zu Auswinterungsschäden wegen Nässe im Winter 2023/24. Der milde und regenreiche Winter ließ das Wintergetreide mit einem kleinen Vorsprung in der Entwicklung im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt in den Frühling starten. Die Monate Mai und Juniwaren – abgesehen von Teilen Ostdeutschlands – überdurchschnittlich nass, in der Folge kam es in Süd- und Westdeutschland gebietsweise zu Hochwasser und überfluteten landwirtschaftlichen Flächen. Auch der Krankheitsdruck durch Pilzinfektionen war höher als in den trockeneren Vorjahren. Die im Bundesdurchschnitt im Vergleich zu den Vorjahren geringere Sonnenscheindauer wirkte sich hemmend auf die Pflanzen- und Kornentwicklung aus. Ab Juli wechselten sich heiße und trockene Phasen im schnellen Wechsel mit heftigen Schauern und Gewittern ab. Anders als im Vorjahr, als Ernte arbeiten über einen längeren Zeitraum durchgängig nicht möglich waren, ergaben sich in diesem Jahr immer wieder kurze Erntezeitfenster.

Die diesjährige Winterweichweizen-Ernte weist im Durchschnitt aller untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet einen gegenüber dem Vorjahr schwächer ausgefallen Rohproteingehalt von 11,4 % auf (Vorjahr: 11,9%). Die höchsten durchschnittlichen Rohproteingehalte weisen die Proben aus Baden-Württemberg (12,1 %), Sachsen-Anhalt (12, 1 %) und Thüringen (12,3 %) auf. Das Schlusslicht bildet Nordrhein-Westfalen mit 10,3 Prozent, allerdings nur knapp übertroffen von Niedersachsen mit 10,6 Prozent. Auch der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 36 ml unter dem Niveau des Vorjahreswertes von 38 ml. Die Feuchtklebermenge (23,0 %) liegt um 1,8 % über dem Ergebnis des vergangenen Jahres (Vorjahr 21,2 %). Da insgesamt die Klebergüte als gut dehnbar und elastisch einzustufen ist, ist auch in 2024 ein gutes Backergebnis zu erwarten. Bezüglich des Kriteriums Fallzahl ist die diesjährige Weizenernte im Vergleich zum durch die lange Ernteunterbrechung geprägtem Vorjahr unproblematisch, sie liegt im Mittel bei 356 Sekunden. Aus dem selben Grund wurde mit 0,04 Gewichtsprozent (Gew.%) bislang deutlich weniger Auswuchs als im Vorjahr (3,53 Gew.%) festgestellt. Das Hektolitergewicht hingegen zeigt sich in diesem Jahr unterdurchschnittlich (75,5 kg/hl) und der Schmachtkornanteil liegt im Mittel mit 0,89 Gewichtsprozent in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (0,87 Gew.%).

Die Roggen-Ernte ist aufgrund des schnellen und trockenen Ernteverlaufs deutlich enzymärmer.

Die diesjährige Roggen-Ernte stellt sich in diesem Jahr, aufgrund des schnellen und trockenen Ernteverlaufs, deutlich enzymärmer dar. Die bislang untersuchten Roggenpartien liegen in einem hohen Fallzahlbereich von 277 Sekunden. Analog dazu weist auch die Stärkebeschaffenheit erhöhte Verkleisterungstemperaturen und Amylogrammmaxima (72,1 °C; 1181 AE) auf. Das bedeutet, das in diesem Jahr mehr als 99 Prozent der geernteten Partien die Mindestanforderungen für „Brotroggen“ erfüllen. Abmischroggen für roggenbäckerisch taugliche Mehle und Schrote steht hingegen nur in sehr geringen Mengen zur Verfügung. Das Hektolitergewicht (73,3 kg/hl) hat sich gegenüber dem Vorjahr(72,0 kg/hl) etwas verbessert, der Anteil an Schmachtkorn ist mit 3,0 % gegenüber dem Vorjahr mit 4,7 % gesunken, regional werden vereinzelt erhöhte Ausbeuteverluste zu beobachten sein.

Das Vorkommen von Mutterkornsklerotien (0,09 Gew. %) ist gegenüber dem Vorjahr (0,02 Gew. %) erhöht, bislang zeigen 37 % der Proben in diesem Jahr einen erhöhten Anteil an Besatz (> 0,05 Gew. %) mit Mutterkornsklerotien. Kernaufgabe wird es sein, die gesunden Qualitäten zu suchen, die es ermöglichen Anforderungen an die gesetzlichen Grenzwerte zu erfüllen. Die feuchten Bedingungen zur Getreideblüte und anhaltende Feuchtigkeit während des Aufwuchses des Getreides führten zu einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit Feldpilzen.

Die Mykotoxin-Gehalte liegen deshalb in diesem Jahr insgesamt auf einem etwas höheren Niveau als in den Jahren zuvor. Allerdings überschritten bisher nur wenige der untersuchten Proben die Grenzwerte für Deoxynivalenol und Zearalenon im unverarbeiteten Getreide. Das Vorkommen an Mykotoxinen liegt, abgesehen von den Gehalten an Mutterkornsklerotien, zusammenfassend auf einer niedrigen Stufe. Insgesamt wurde in diesem Jahr eine gute Bandbreite von Brotgetreide-Qualitäten geerntet, die Beschaffung der entsprechenden Weizen- und Roggenpartien ist für die Mühlen jedoch anspruchsvoller geworden.

Der Zwischenbericht des Max Rubner-Instituts zur Besonderen Ernte- und Qualitätsuntersuchung (BBE) kann unter www.mri.bund.de/de/BEE-MRI-2024 abgerufen werden.

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75. Tagung für Müllerei-Technologie mit Erntegespräch der AGF

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Eine ausgebuchte Ausstellungshalle, spannende Vorträge, ausreichend Raum zum Netzwerken und viele neue Ideen. Das gab es
2024
10/1/2024
75. Tagung für Müllerei-Technologie mit Erntegespräch der AGF

Beim Erntegespräch am Vormittag hörten die rund 160 Teilnehmer zunächst Altbewährtes: Alexandra Hüsken berichtete über die ersten Ergebnisse der Ernte- und Qualitätsermittlung, Dirk Rentel stellte die neuen Weizen- und Roggensorten vor, Christine Schwake-Anduschus und Dorothea Link gaben einen Überblick über die diesjährige Kontaminantensituation und Jana Fritsch von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Sachsen-Anhalt erläuterte erste regionale Erfahrungen mit der Getreideernte.

Insgesamt kann von einer heterogenen Ernte 2024 gesprochen werden, die die Mühlen vor Herausforderungen stellt. Die diesjährige Winterweichweizen-Ernte weist im Durchschnitt aller bisher untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet einen gegenüber dem Vorjahr schwächer ausgefallen Rohproteingehalt von 11,4% auf (Vorjahr: 11,9%). Auch der Sedimentationswert liegt mit 36 ml unter dem Niveau des Vorjahreswertes von 38 ml. Die Feuchtklebermenge (23,0%) liegt um 1,8% über dem Ergebnis des vergangenen Jahres (Vorjahr 21,2%). Da insgesamt die Klebergüte als gut dehnbar und elastisch einzustufen ist, ist auch in 2024 ein gutes Backergebnis zu erwarten. Bezüglich des Kriteriums Fallzahl ist die diesjährige Weizenernte im Vergleich zum durch die lange Ernteunterbrechung geprägtem Vorjahr unproblematisch, sie liegt im Mittel bei 356 s. Bislang wurde deutlich weniger Auswuchs als im Vorjahr festgestellt. Das Hektolitergewicht hingegen zeigt sich in diesem Jahr unterdurchschnittlich (75,5 kg/hl) und der Schmachtkornanteil liegt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Die diesjährige Roggen-Ernte stellt sich in diesem Jahr, aufgrund des schnellen und trockenen Ernteverlaufs, deutlich enzymärmer dar. Die bislang untersuchten Roggenpartien liegen in einem hohen Fallzahlbereich von 277 s. Analog dazu weist auch die Stärkebeschaffenheit erhöhte Verkleisterungstemperaturen und Amylogrammmaxima (72,1 °C; 1 181 AE) auf. Das bedeutet, das in diesem Jahr mehr als 99% der geernteten Partien die Mindestanforderungen für „Brotroggen“ erfüllen. Abmischroggen für roggenbäckerisch taugliche Mehle und Schrote steht hingegen nur in sehr geringen Mengen zur Verfügung. Das Vorkommen von Mutterkornsklerotien (0,09 Gew. %) ist gegenüber dem Vorjahr erhöht, bislang zeigen 37% der Proben in diesem Jahr einen erhöhten Anteil an Besatz (> 0,05 Gew. %) mit Mutterkornsklerotien.

Die feuchten Bedingungen zur Getreideblüte und anhaltende Feuchtigkeit während des Aufwuchses des Getreides führten zu einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit Feldpilzen. Die Mykotoxin-Gehalte liegen deshalb in diesem Jahr auf einem etwas höheren Niveau als in den Jahren zuvor. Insgesamt wurde in diesem Jahr eine gute Bandbreite von Brotgetreide-Qualitäten geerntet, die Beschaffung der entsprechenden Weizen- und Roggenpartien ist für die Mühlen jedoch anspruchsvoller geworden.

Konstantin Golombek ist im April dieses Jahr als Geschäftsführer des Veranstalters Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e.V. (AGF) gestartet.
Konstantin Golombek war zufrieden und will weiteres Potenzial für die Müllereitagung heben: „Der Schützenberg hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Einer meiner Wege nach vorne ist es, die Kernfunktion der AGF zu stärken, um die wissenschaftlichen Ergebnisse mit der Anwendung in den verschiedenen Wirtschaftszweigen zusammenzubringen."

Die Vorstellung der Qualität der „Mühlenmuster“ und „Handelsmehle“ ist seit langer Zeit eigentlich auch ein fester Bestandteil der Erntegespräche. Da man sich zu einer Überarbeitung des Einsende-Konzeptes zur Verbesserung der Repräsentativität der Daten entschlossen hat und daher keine Mühlemuster vorlagen, präsentierten Jens Begemann und Elisabeth Sciurba in diesem Jahr ein Gesamtbild der im Laufe der letzten 30 Jahre im Institut gewonnenen Daten. Diese können zur Erkennung von Trends, aber auch Jahres- und Sortenbetrachtungen genutzt werden.

Alexander Schnelle, Head of Region CIS bei Bühler Group, und Christof Engelke, geschäftsführender Gesellschafter Gebr. Engelke Große Mühle Hasede, nutzten die Tagung für fachliche Gespräche. Seit drei Generationen sind die Engelkes Bühlerkunden.
Christof Engelke, geschäftsführender Gesellschafter Gebr. Engelke Große Mühle Hasede (re.), betonte: „Es hat mich sehr gefreut, hier viele Bekannte zu treffen. Die Vorträge fand ich interessant und so bin ich sehr zufrieden.“

Für Alexander Schnelle, Head of Region CIS bei Bühler Group (li.), ist es grundsätzlich von großer Wichtigkeit, in Detmold präsent zu sein.

„Der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen und es ist eine schöne Location hier, mit einer entspannten Atmosphäre. Für mich ist es eine gute Gelegenheit mit Kunden zusammenzukommen und sich mit Kollegen auszutauschen, weil hier Platz ist und der Raum, auch mal tiefer in die Thematiken einzutauchen. Wir würden uns natürlich wünschen, dass der ein oder andere aus der Müllereibranche hierhin den Weg findet“, so Alexander Schnelle.

Christian Schürmann von der Raiffeisen Ostwestfalen-Lippe AG beleuchtete schließlich aus dem Blickwinkel des Handels die aktuelle Situation auf den globalen Getreidemärkten zum Zeitpunkt Anfang September. Ein wesentlicher Einflussfaktor auf das internationale Marktgeschehen ist die zunehmende Intransparenz, einhergehend mit einer mangelhafteren Datenverfügbarkeit, besonders aus China und Russland. Auch Handelsstreitigkeiten und die Zunahme der politischen Einflüsse sind als wesentliche Einflussfaktoren nicht zu unterschätzen.

Auftragsverwaltung und Ausbildung

Andreas Müller von stem-in-foodsafety.de hielt einen kurzweiligen Vortrag zum nationalen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.

Die Müllerei-Tagung durfte am Nachmittag Andreas Müller von stem-in-foodsafety.de mit seinem sehr kurzweiligen Vortrag zum nationalen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz eröffnen. Das Gesetz ist längst in Kraft und betrifft mehrere tausend Unternehmen in Deutschland, auch wenn es bereits vor Inkrafttreten mehr als 10 000 Seiten juristischer Kommentare zum Gesetz mit sich zum Teil ausschließenden Positionen gab. Andreas Müller erläuterte, dass die BAFA als durchsetzende Behörde nicht auf langwierige juristische Klärungen wartet, sondern unter Berufung auf die Deutungshoheit ab sofort umsetzt und mit zahlreichen Handreichungen und einen eigenen Internetbereich die Umsetzungspflichtigen unterstützt. Vieles kann dabei einfach, stringent und über weite Teile semi-automatisch erfolgen.  

Silvan Trunz von der Bühler AG widmete sich in seinem Vortrag den Schnittstellen, die zahlreich in jedem Mühlenbetrieb vorkommen. Bühler bietet verschiedene Lösungen und Empfehlungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Produktionsprozesse digital zu transformieren und betrieblich effizienter zu gestalten.

Frank Rolle, Geschäftsführer C.F. Rolle GmbH Mühle, im Gespräch am Stand der Firma Kastenmüller aus Martinsried.

Frank Rolle schätzt den anregenden Austausch: „Der Erntebericht öffnet den Blickbereich. Sonst hat man oft den Blick rund um die eigene Mühle, in Detmold erfährt man, wie es in ganz Deutschland aussieht. In Gesprächen mit Züchtern interessiert mich, wie ich schwankende Qualitäten ausgleichen kann, welche Sorten sinnvoll sind und was in den nächsten Jahren auch klimatisch auf uns zukommt.“

Petra Sträter von der Schule Im Hoppenlau berichtete über neue Zusatzqualifikationen im Rahmen der Müller-Ausbildung in Stuttgart. Besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollen damit gefordert und gefördert werden, um die Grundlagen für die Führungskräfte von morgen zu legen. Neben den schon etablierten Zusatzmodulen im Bereich Backen und der Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten wurden nun erstmalig zwei mehrtägige Praxismodule zum Thema Reinigung und Vermahlung angeboten. In diesem Schuljahr kommt das Modul „Trouble Shooting“ im Mühlentechnikum dazu. Darin geht es um systematische Fehlersuche und -behebung bei Störungen in den Produktionsanlagen.

Folgende Mühlen waren mit Mitarbeitern oder Inhabern vertreten: A. Rieper AG (Italien), Dresdner Mühle, Saalemühle Alsleben, Bavaria Mühle, Plange GmbH, Karl Bindewald GmbH, Gebr. Engelke Große Mühle Hasede, Hemelter Mühle, Dossche Mills (Belgien), Mühle Lamperswil (Schweiz), Swissmill (Schweiz), Otto Crienitz KG, GoodMills (Deutschland), Landshuter Kunstmühle, F.W. Borgstedt Milser Mühle, Rolle Mühle

Entwicklung und Forschung

Laura Meissner vom MRI Detmold stellte erste Ergebnisse des Projektes LeguDryProt  vor, das die trockentechnische Verarbeitung von u.a. Ackerbohnen als energieeffiziente sowie schonende Technologie zur Herstellung proteinreicher bzw. proteinangereicherter Mehle untersucht. Der angewandte Prozess der Trockenfraktionierung beinhaltet Mahl- und Trennschritte, wie Siebung oder Windsichtung. Ziel ist es dabei, die Prozessparameter hinsichtlich Ausbeute und Proteingehalt zu optimieren und Mehle mit geeigneten Eigenschaften für die Verwendung in Teig- und Backwaren herzustellen.

Über ihre Forschungsarbeiten zu verschiedenen Urgetreidesorten berichtete Maike Föste vom Fraunhofer IVV. Die Mehle wurden im Vergleich zu Weizen hinsichtlich ihrer analytischen und funktionellen Eigenschaften untersucht und die technologischen Unterschiede der Teigverarbeitung sowie deren Auswirkung auf die Endproduktqualität bewertet. Teigführung und Wassermenge müssen bei den Urgetreide-Broten angepasst werden. Kritisiert wurden vom Auditorium die nicht praxisübliche Rohware und Vermahlung sowie der Einsatz von Milchsäure zur Fermentation.

Ralf Wilhelm vom JKI in Quedlinburg gab anschließend einen anschaulichen Überblick über das komplexe Thema „Genomeditierung in der Pflanzenzüchtung”. NGT-Techniken wie CRISPR/Cas ermöglichen durch gezielte Genmodifikationen eine enorme Zeitersparnis in der Züchtung. International sind die Methoden bereits technisch etabliert.

Technologie

Stefan Schmitz von Swisca stellte den neuen Walzenstuhl ROMIl vor – eine „Maschine, die dem Müller dient”.

Über die Palettenstabilisierung durch Klebstoffauftragstechnik berichtetet Marco Willems von der Firma Robatec. Durch den Auftrag von Klebstoff können Produkte wie Mehlsäcke auf der Palette gesichert werden, Folie wird gespart. Das ist gut für die Umwelt und den Geldbeutel.

Carsten Collmann von der Firma Kaeser beleuchtete die Einsparpotenziale in der Drucklufterzeugung. Durch eine optimierte Drucklufterzeugung, die Druckluftaufbereitung und eine eventuelle Wärmerückgewinnung lassen sich oftmals hohe Einsparungen erzielen.

Felix Scharf, Otto Crienitz GmbH, wünscht sich, dass mehr Kollegen den Weg nach Detmold finden beim nächsten Mal.
Felix Scharf, Otto Crienitz GmbH: „Die Müllereitagung in Detmold war insgesamt gut organisiert und bot interessante Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Branche. Allerdings wäre es wünschenswert, dass in den kommenden Jahren noch mehr Kollegen aus der Mühlenbranche teilnehmen. Eine stärkere Präsenz und Vernetzung innerhalb der Fachwelt sind entscheidend, um den fachlichen Austausch zu intensivieren und die Qualität sowie den Nutzen der Tagung langfristig zu sichern. “

Abschließend beschäftigten sich Lena Wölk vom VGMS und Michael Haag von der Saalemühle Alsleben mit der Absenkung der Höchstgehalte für Ergotalkaloide. Aufgrund ihrer gesundheitsschädlichen Wirkung wurden europäische Höchstgehalte für Ergotalkaloide in Getreide und Getreideprodukten eingeführt. Ursprünglich sollten die Höchstgehalte ab dem 1. Juli 2024 zum Teil weiter verschärft werden. Die Absenkung hätte die Mühlenbetriebe vor große Herausforderungen gestellt. In den vergangenen Jahren hätten durchschnittlich rund 9% der Weizenmehle die verschärften Höchstgehalte nicht eingehalten, sie wäre damit als Lebensmittel nicht mehr verkehrsfähig gewesen. Mit der Verschiebung auf den Sommer 2028 bleiben der Müllerei lediglich vier Jahre, um sich intensiv auf die niedrigeren Höchstgehalte einzustellen. Doch was kann die Getreidebranche insgesamt tun? Michael Haag erläuterte, welche Möglichkeiten es bei der Getreidereinigung gibt. Bei Versuchen in der Mühle zeigte sich, dass die übliche Musternahme nicht anwendbar ist, um eine verlässliche Aussage über den MK-Gehalt im Getreide zu erhalten. Zudem korreliert der Sklerotiengehalt nicht mit dem EA-Gehalt. Bei gleichem Größenspektrum und gleichem spezifischem Gewicht muss die Getreidereinigung zur Dekontaminierung der EA-Gehalte durch einen optischen Sortierer ergänzt werden. Eine intensive und gut funktionierende Reinigung ist im Allgemeinen unerlässlich, diese benötigt jedoch nicht nur das Zusammenspiel entsprechender Maschinen, sondern auch sehr gut ausgebildete Mitarbeiter.

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Neues in den Detmolder Ausstellungshallen

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In den Ausstellungshallen am Schützenberg gab es an den Ständen viel innovative Technik.
2024
9/28/2024
Neues in den Detmolder Ausstellungshallen
V.l.n.r.: Andreas Kastenmüller, Christof Engelke (geschäftsführender Gesellschafter Gebr. Engelke) und Michael Borgstedt (F.W. Borgstedt Milser Mühle)

Der technische Produktdesigner und Projektkoordinator Thomas Huntington hat ein Modell des Vario-Walzenstuhl von Kastenmüller gebaut und mitgebracht.

Thomas Huntington von der Firma Kastenmüller ist in Kanada geboren und hat in Deutschland studiert.

Thomas Huntington hat in Deutschland Technik studiert und interessiert sich für Künstliche Intelligenz. Er ist gespannt, wie sich die Mühlenplanung dadurch verändern wird: „Im nächsten Jahrzehnt könnte die KI wahrscheinlich eine Computermaus und eine Tastatur steuern, mit Bildschirmen interagieren und sogar CAD-Software wie Autodesk Inventor bedienen und als eine Art digitaler Kollege an unserer Seite arbeiten. Dies könnte ein wertvolles Werkzeug sein, das uns beim Entwurfsprozess unterstützt.“

Jost Rüter von Rüter Maschinenbau informierte über seine Plansichter in Einkasten- und Kreuzjoch-Bauweise

Rüter Maschinenbau ist seit Jahrzehnten einer der treuesten Aussteller. Das Unternehmen aus Ostwestfalen wurde 1988 gegründet und beschäftigt etwa 20 Mitarbeiter. Dieses Jahr präsentiert Jost Rüter das Unternehmen, das kompakte Plansichter in Einkasten- und Kreuzjoch-Bauweise herstellt und anbietet. 

Der Stand von Bühler. V.l.n.r.: Manuel Ammann, Stefan Garvels, Andreas Müller Peter Meinke und Alexander Schnelle.

Die Bühler Group ist mit ihrem gut gelaunten Team angereist: Manuel Ammann, Stefan Garvels, Andreas Müller Peter Meinke und Alexander Schnelle. Am Stand ist der Mengenregler Rois ausgestellt. Das automatische Gerät ist auf das effektive Dosieren einer breiten Palette von körnigen Produkten zugeschnitten.

Bei Perkin-Elmer freuen sich Christian Müller, Product Manager NIR Process und Holger Niklasch, Account Manager Food darüber, dass der Brand zurück ist. Die Geräte der Food Sparte heißen wieder Perten.
Tobias Kleinekemper, Businee Unit Food, Haver & Bates/Behn + Bates.

Tobias Kleinekemper, Businee Unit Food, Haver & Bates/Behn + Bates freut sich darüber, dass die eigenständige GmbH Behn + Bates seit Anfang 2024 in der Haver & Boecker OHG  integriert ist: Wir haben  früher bereits eng zusammengearbeitet, jetzt will die Geschäftsführung noch mehr den Focus auf unsere Anwendungen legen und stellt uns dafür die gesamten Ressourcen des Unternehmens zur Verfügung“. Es geht im Unternehmen nicht nur um reine Verpackungsmaschinen, sondern dem Kunden soll das gesamte Paket geboten werden, vom Engeneering, Planung  über Steuerung bis hin zum Kauf des Sackes.

Norbert Weesolek, der vor einigen Jahren sein Unternehmen He-Ja Verpackungsmaschinen gründete, hat jetzt acht Mitarbeiter und erweitert seinen Standort in Gummersbach.

He-Ja Verpackungsmaschinen hat einen servogesteuerten Folienbanderolierer mit elektronischer Formatverstellung in Kombination mit den energieeffizienten Schrumpftunnel neu entwickelt. „Das hat den Vorteil, dass Rüstzeiten und auch Fehlerquellen beim Bedienen entfallen“, so der Firmeninhaber Norbert Weesolek.

Michael Enders, Account Manager bei R-Biopharm ist überzeugt von seinem neuen Mykotoxin-Testgerät: „Die Auswertung der Schnelltests erfolgt über eine App und gibt sichere Ergebnisse.“ Das kann per Handy gemacht werden oder mit der neuen Smart-Box.

Dazu wird der Testkid von R-Biopharm in eine Art Schublade in die Box geschoben, den Rest erledigt die Smart-Box und schickt die Ergebnisse an die App.
Stefan Sonderer und Stefan Schmitz von Swisca reisten aus der Schweiz gemeinsam mit einigen Müllern an. Neues aus der Technologieschmiede im aktuellen M+M-Report unter diesem Link.
Frank Krause, Industrial Sales Manager, zeigt die neuste Entwicklung bei Foss.

Foss hat ein neues vollautomatisches Mykotoxin-Messgerät, bei dem man Mais, Weizen und Gerste mit bis zu sechs Mykotoxinarten gleichzeitig messen kann. Man kann alle drei Fruchtarten nacheinander messen, ohne vorherige Reinigung oder Reagenzienwechsel. Das einfache Verfahren können auch Mitarbeiter ohne Laborausbildung anwenden.

Ralph E. Kolb, Geschäftsführer / CEO der FrigorTec GmbH in Amtzell war in den letzten Wochen viel weltweit unterwegs und setzt auf Wachstum. Er baut am Hauptsitz eine weitere Fertigungshalle und hat gerade in Singapur einen neuen Standort eingeweiht.
Bei Anton Paar ist der FarinoGraph ein Anziehungspunkt. Produkt Manager Markus Löns und seine Kollegin Cornelia Brunner, Produktspezialistin für Texturanalyse, freuten sich über viele Kundengespräche.
Christian Gohmann, Sales Manager Automation, bei Keller IAS hat jetzt auch einen Wartungsmanager anzubieten.

Keller IAS hat einen Wartungsmanager anzubieten. Dessen Kernfunktion ist die zeitsparende Organisation, Prüfung und vorbeugende Instandhaltung aller Arbeitsmittel und Anlagen. Zusätzlich hilft er beim Einhalten gesetzlicher Vorschriften. Christian Gohmann: „Neben unseren Softwarelösungen Cella Control(Prozessleitsystem) und Cella Trace (Produktionsleitsystem), haben wir unser Portfolio nun durch einen Wartungsmanager ergänzt.“ Die Kernfunktion des Wartungsmanagers ist die zeitsparende Organisation, Prüfung und vorbeugende Instandhaltung aller Arbeitsmittel und Anlagen. Zusätzlich hilft der Wartungsmanagerbei der Einhaltung von gesetzlichen Richtlinien und Sicherheitsvorschriften. Die WEB basierte Software ermöglicht es Wartungs- und Instandhaltungsvorschriften zu hinterlegen, die anstehenden Wartungsaufgaben in einem Kalender zu planen und entsprechende Wartungsaufträge in Prüfberichten zu generieren. Hierbei hilft die vorhandene Prozessanschaltung, die bereits vorhandene Daten (Betriebsstundenzähler, Ein- und Ausschaltintervalle, Störhäufigkeiten etc.) aus dem angeschlossenen SPS-Steuerungssystem direkt in den Wartungsmanager einzulesen.

Beim Feinmahlungsspezialist Hosokawa Alpine hat Alister Grow aus der Lehrwerkstatt seines Unternehmens ein Model einer Zirkoplex-Sichtermühle mitgebracht. Der Vertriebsbeauftragte informiert über das breite Spektrum aufeinander abgestimmter Mühlen, Sichter und Kompaktoren.
Herbert Saal von der Firma Carvex Druckentwesung hat letzte Woche bei einem Lohnverarbeiter eine Anlage in Betrieb genommen und danach nach Detmold gereist.

Für die Entwesung von Getreide- und Getreideprodukte hat Carvex Anlagen für den Vorratsschutz. Das Verfahren ist rückstandsfrei und bietet Mühlen den Vorteil lose und verpackte Produkte nach der Behandlung schädlingsfrei zu bekommen. Herbert Saal: „Die Zukunft für unsere Druckentwesung sehen wir auch im Biomarkt. Hier sind einige unserer Anlagen auch bereits installiert.“

Die Messung von Mykotoxinen und die Vorbereitung auf neue Grenzwerte ist bei der Firma RomerLabs auch dieses Jahr eines der Hautthemen am Stand in Detmold.

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Swisca kündigt neuen Plansichter SIFTO an

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Interview mit Heinz Brand, Board Member von Swisca, über den Plansichter SIFTO, der bei Swisca in Entwicklung ist.
2024
9/28/2024
Swisca kündigt neuen Plansichter SIFTO an

M+M: Seit Jahren hat sich an der Technik des Plansichters nicht viel geändert. Was ist beim SIFTO das Neue?

Heinz Brand: Der große Vorteil des Sichters ist es, dass sie auf kleinerer Fläche nicht nur bessere Trennschärfe erzielen, sondern zugleich auch eine höhere Leistung und somit mehr Kapazität erreichen können. Die neuen Siebe aus Blech mit ihren hexagonalen Löchern bringen neben der höheren Trennschärfe den Vorteil mit sich, dass sie weder gespannt noch aufgeklebt werden müssen und länger halten. Wir haben sie jetzt drei Jahre im Einsatz und können noch keinen Verschleiß feststellen. Dank der neuen Siebe kann die Branche qualitativ hochwertigere Produkte herstellen, beispielsweise Stippen im Mehl zu vermeiden. Das war bisher mit herkömmlichen Sieben aufwendig und schwierig.

M+M: Swisca hat einige Patente für die neue Maschine angemeldet. Welche sind das?

Heinz Brand: Die Innovationen von Swisca sind gegen Nachahmung geschützt. Swisca verfügt über 13 Patentfamilien. Diese sind in Europa, Nordamerika, China, Japan, Korea und Australien angemeldet. Wir haben selbstverständlich sowohl die Siebtechnologie als auch weitere Innovationen patentrechtlich absichern lassen.

M+M: Sie sagen, der SIFTO kann unterschiedlich hoch sein, wie bekommt man die große Maschine transportiert und ist er auch für kleinere Mühlen einbaubar?

Heinz Brand: Der SIFTO hat den Vorteil, dass Sie ihn vollständig zerlegen können. Durch die modulare Konstruktion können die Monteure die einzelnen Komponenten durch jede Tür tragen. Früher mussten Betriebe oft Mauern öffnen oder sogar einen Kran bestellen. Unseren SIFTO kann man zerlegt mit einem Palettenroller transportieren.

M+M: Der SIFTO hat kein Gehäuse mehr. Wie lassen sich die Siebe einzeln wechseln und welche Vorteile wollen Sie damit erreichen?

Heinz Brand: Das Wechseln und das Entstapeln der Siebe ist beim SIFTO mit dem neu entwickelten Klemmmechanismus sehr einfach. Es muss keine Tür wie beim herkömmlichen Plansichter aufgeschraubt werden. Der Hebel an der Konstruktion wird einfach nach oben gedrückt und schon können die Siebe von oben oder unten entnommen werden, was viel Zeit beim Wechseln einspart. Durch das Wegfallen des Gehäuses entfallen auch tote Ecken. Zudem ist unser SIFTO im Produktraum frei von Dichtungen und Klebstoffen, was der Lebensmittelsicherheit zugutekommt.  

M+M: Wie bei Ihren Waagen setzen Sie auch bei SIFTO auf Servo-Technologie beim Antrieb, weshalb?

Heinz Brand: Korrekt, in der Mitte hat unser Sichter einen Servoantrieb, mit dem sich die Frequenz kontrollieren lässt. Man kann beliebige Frequenzen fahren und so eine bessere Sichtung erreichen. Zudem kann man in einem großen Bereich andere Zirkel fahren, sodass sich der Sichter sehr genau auf das gewünschte Produkt abstimmen lässt.

M+M: Wie sind Ihre Überlegungen zur Reinigung der Siebe?

Heinz Brand: Swisca möchte mit innovativen Siebreinigern neue Maßstäbe setzen. Um die bestmöglichen Ideen oder kombinierte Lösungen realisieren zu können, werden am Anfang eines Entwicklungsprozesses alle Möglichkeiten geprüft, beispielsweise Siebbruchdetektion oder neue Verfahren der Siebreinigung. Die neuen Siebe von Swisca mit ihrer neuen Charakteristik von Sichtung und Verschleiß führen zu neuen Lösungen.

M+M: Können Sie die Effizienzgewinne nach Ihren bisherigen Erfahrungen beziffern?

Heinz Brand: Aufgrund von Berechnungsbeispielen, Laboranalysen und Praxistests haben wir festgestellt, dass die offene Siebfläche im Durchschnitt um ca. 4–5% größer und die Durchfallwahrscheinlichkeit höher ist, was bei einigen Passagen zu bis zu 20% höheren Durchsatzleistungen führt. Außerdem gibt es eine klare Zeitersparnis bei Betriebsunterbrechungen, da SIFTO kontrolliert stoppt und ein schnellerer Zugang zu den Sieben möglich ist. Die Zeitersparnisse betragen über 50%.

Swisca kündigt neuen Plansichter SIFTO an
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Kundenevent von Swisca in der Schweiz

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Das Ostschweizer Technologieunternehmen Swisca lud im September 2024 Kunden aus der ganzen Welt nach Appenzell ein.
2024
9/28/2024
Kundenevent von Swisca in der Schweiz

Mit einem freundlichen „Hoi“ begrüßen die Appenzeller ihre Gäste. Das passt zum Motto „Home of Innovation“, des ersten Kundenevents der Swisca AG. Im kleinen Ort Appenzell gründeten vor sechs Jahren die ehemaligen Mitarbeiter der Bühler AG und Spezialisten für Mühlentechnik Heinz Brand, Andreas Kleiner und Stefan Sonderer das Unternehmen.

Die Gründer von Swisca (v.l.n.r.): Andreas Kleiner, Heinz Brand und Stefan Sonderer.

Verwaltungsrat Peter Steindl hieß zu Beginn der Veranstaltung die zahlreichen Müller und Mühlenmitarbeiter willkommen, die aus Europa, Nord- und Mittelamerika, Afrika und Asien angereist waren. Im Jahr 2018 startete das Unternehmen mit dem Ziel qualitativ hochwertige Waagen für die Lebensmittelindustrie herzustellen. Daraus leitet sich der Name Swisca ab, eine Kombination von Swiss und Scale. Bei den präzisen Waagen und Dosiersystemen blieb es aber nicht. In Zusammenarbeit mit Universitäten fand Swisca eine neue Lösung für die Getreidenetzung (siehe Bericht zu DAMPE in M+M 12/2024, S. 24). Der Walzenstuhl ROMIL wurde dieses Jahr erfolgreich auf der IAOM in Salt Lake City vorgestellt und bereits in Mühlenbetrieben installiert. Swisca hat zwei IAOM Innovation Awards erhalten, hält 13 Patente und hat inzwischen über 70 Mitarbeiter.

Heinz Brand gab im Anschluss einen Ausblick auf künftige Vorhaben seines Unternehmens und informierte über den Plansichter SIFTO, der in der Entwicklung ist und nächstes Jahr auf den Markt kommen soll.

Heinz Brand eröffnet den Kundenevent. Swisca expandiert kontinuierlich und hat weltweit bereits sechs Standorte (Foto: Swisca).

Es ist abzusehen, dass die Zentrale und die Fertigungshallen in Flawil zu klein werden. Deshalb wurde bereits in Herisau, Appenzell Ausserrhoden, ein Grundstück für einen Neubau erworben, der ca. bis 2028 fertiggestellt sein soll, so der enge Zeitplan.

Hopfen und Malz sind nie verloren

Kreativität und Innovationen spielten im folgenden Vortrag von Karl Locher ebenfalls eine große Rolle. Der Schweizer Unternehmer leitet in der fünften Generation die Brauerei Locher AG und produziert Appenzeller Bier. Seine Brauerei steht im harten Wettbewerb, deshalb setzt der Brauer auf Spezialitätenbiere sowie auf Bügelflaschen, Biobier, Glühbier für den Winter und Bier in Champagnerflaschen – um nur einige Produkte zu nennen. Er ist sogar der größte Whiskeyproduzent der Schweiz. „Es gibt eine riesige Welt für Innovationen – man muss nur darüber nachdenken“, so Karl Locher. Für sein Bier sieht er schlechte Zeiten voraus: „Der Druck auf Alkohol wird steigen“, prognostiziert er. Für ihn ist der Trend klar und der heißt: Weg vom Alkohol. Die Brauerei nutzt deshalb ihre Nebenströme und investierte in Extruder für Chips und Fleischersatz. „Wir wollen die erste Brauerei weltweit sein, die den vollen Zirkel der Circular Economy erfüllt“, erklärt Karl Locher die Investitionen und hebt hervor, wie die Techniker von Swisca ihn auf diesem Weg begleiten.

Walzenstuhl neu gedacht

Ingenieur Philippe Holenstein ist bei Swisca der Projektleiter für den Walzenstuhl ROMIL. Zusammen mit Stefan Lutz, der den lateinamerikanischen Markt betreut, beschrieb er die Schritte hin zum neuen Walzenstuhl. Vor drei Jahren setzte sich sein Team mit Kunden zusammen und arbeitete die drei wichtigsten Anforderungen heraus: Eine Speisung, die eine konstante Vermahlung ermöglicht, eine Bedienung, mit der der Mahlspalt mühelos und präzise auch mit bemehlten Händen verändert werden kann und eine bessere Hygiene.

Philippe Holenstein ist der verantwortliche Ingenieur für ROMIL und kennt jede Schraube und jeden Sensor.

Herausgekommen ist eine Maschine aus Edelstahl, mit Radar-Sensoren für die Produktüberwachung und transparenter Speisung mit zwei Verteilschnecken. In der Stadtmühle Schenk in Bern ist der Walzenstuhl ROMIL-4 1000/250 seit Oktober 2023 im Einsatz. Ein vierer Walzenstuhl für Schrot und der ROMIL-8 1250/250 sind seit Januar 2024 in der Mühle der Plange GmbH (Bindewald & Gutting Mühlengruppe) installiert und in der Bavaria-Mühle steht ebenfalls ein ROMIL-8 1250/250.

Nächste Generation Müller

Jonathan Gutting und Felix Rhomberg gaben danach Einblicke in ihre Pläne als künftige Mühleninhaber. Die Bindewald & Gutting Mühlengruppe ist fokussiert auf Industriemehle. Für sie ist der Kontakt zu Technologieunternehmen wichtig, dabei legt Jonathan Gutting aber viel Wert auf das Müllerhandwerk. In den letzten Jahren gab es ein starkes Wachstum und das stellte an jeden Einzelnen höhere Anforderungen, so der junge Müller. Komplexere Fragestellungen zur Umweltfreundlichkeit, Qualitätssicherung und Ernährungssicherheit beschäftigten die gesamte Wertschöpfungskette.  Jonathan Gutting sieht neben der Notwendigkeit innovative Techniken einzusetzen die große Herausforderung darin, top ausgebildete Mitarbeiter zu finden. Er hat deshalb in den letzten Jahren den Fokus auf das Recruiting junger Leute gelegt und viel in Bewegung gesetzt. Neben einem Social-Media-Auftritt besuchen junge Mühlenmitarbeiter Ausbildungsmessen, Schulen und verteilen auf Volksfesten auch schon mal Mehltüten für künftige „Mehlionäre“.  Alles, um in der Region als guter Arbeitgeber präsent zu sein. Dazu hat er die Abläufe bei der Personalsuche, der Personalauswahl und im Einstellungsprozess effizienter gestaltet und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten (siehe Bericht  M+M 9/2024).

Felix Rhomberg wusste schon im Kindergarten, dass er Müller werden möchte. Seine Familie betreibt die Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke GmbH in Österreich. Die Mehlmühle mit einer Gesamtvermahlung von 20 000 t und 16 Mitarbeitern möchte er von seinem Vater Franz Rhomberg übernehmen, trotz Bäckersterben. 2023 wurden 86% des Brotes in Supermärkten gekauft und diese Entwicklung geht weiter, so der junge Müller. Die Anzahl der Bäckereien in Vorarlberg ist von 150 auf 60 Bäckereien zurückgegangen. Für den im europäischen Wettbewerb kleinen Mühlenbetrieb ist das eine große Herausforderung. Bisher wurde er von den Rhombergs gut gemeistert. Ihr Betrieb wurde Unternehmer des Jahres 2023 und belegt den ersten Platz in der Kategorie „Beste Marke“. Der Familienbetrieb setzt auf Spezialprodukte. Eine weitere Herausforderung ist die Mitarbeitersuche. In Voralberg müssen die Rhombergs mit vielen Industriebetrieben um gut ausgebildete Kräfte konkurrieren. In den letzten vier Jahren stiegen ihre Personalkosten um 25%. Deshalb setzt Felix Rhomberg auf Automatisierung. Seine Vision für 2040 ist es, als regionaler Betrieb weiter zu wachsen und jeden Haushalt mit mindestens einem Kilogramm Vorarlberger Mehl zu versorgen.

Neue Siebe inspiriert von der Natur

Jonas Schär ist Leiter des Entwicklungsteams und ein kreativer Kopf. Vor Swisca war der Ingenieur u.a. als Konstruktionsleiter bei Solar Impulse, gegründet vom Schweizer Piloten und Dozenten Bertrand Piccard. Ziel war ein Flugzeug zu entwickeln, das nur mit Solarenergie einmal um die Erde fliegen kann. Flugzeugfirmen lehnten den Bau eines solchen Fliegers als nicht machbar ab. Dem Team um Jonas Schär gelang es, die richtigen Komponenten, Spannweiten und Gewichte zu finden und ein solarangetriebenes Flugzeug für die fünfmonatige Reise um die Welt zu konstruieren. Bei SWISCA schätzt Jonas Schär die kurzen Wege und schnellen Entscheidungen. Er sieht in Appenzell nicht nur seine, sondern auch die Zukunft der Müllereitechnik.

Nachdem Jonas Schär Kunden nach deren Wünschen und Anforderungen befragte, begann seine Entwicklungsarbeit. „Es ist möglich einen modularen Sichter zu bauen, ohne Türen und Gehäuse“, erklärte er auf der Veranstaltung sein Konzept aus einem kompakten Modulsystem, das zerleg- und tragbar ist.

Der ehemalige Flugzeugkonstrukteur Jonas Schär führt seine neuen Siebe vor. V.l.n.r.: Peter Grossenbacher, Jonas Schär, Michael Gutting, Albert Vogt jun. und Albert Vogt.

Für den neuen Sichter SIFTO verwendet der Ingenieur rostfreie Siebträger und Siebe aus Metallfolie. Auf Klebstoff kann er so komplett verzichten. In der Mitte befindet sich die Antriebsplattform, über und unter der die Siebe gestapelt sind. Mit einem Hebel werden die Siebe gespannt und die Rahmen aufeinandergepresst. Die Materialien schließen so dicht ab, dass Gummidichtungen überflüssig sind und kein Mehl austreten kann.  Mit dem neuen Sichter können pro Quadratmeter mehr Siebflächen in der Mühle verbaut werden, da unter anderem auch das klassische Antriebsabteil entfällt.

Jonas Schär ist Leiter der SIFTO Entwicklung bei Swisca. Innovation ist seine Passion, Probleme sind seine Herausforderung und er möchte die Müllereitechnik voranbringen.

Die neue Mühle

Stefan Lutz und Stefan Schmitz führten am späten Nachmittag alle Puzzleteile zusammen und stellten die Vision einer Swisca-Mühle vor. Pneumatiküberhebungen sollen durch ein flexibleres Layout mit tendenziell mehr Stockwerken reduziert werden, um Energie zu sparen. Diese Flexibilität bedient z.B. einen hohen Automatisierungsgrad und modulare Komponenten. Aber das ist Zukunftsmusik, mehr dazu wird es auf dem geplanten zweiten Firmenevent in drei Jahren geben.

Technologe Stefan Schmitz sieht Prozesslösungen wie die Getreidenetzung DAMPE oder die Mengenregler DOSWA als Puzzleteile der Mühle der Zukunft.

Am nächsten Tag besichtigten die Kunden den Sitz des Unternehmens in Flawil. Dort in den Fertigungshallen gab es reichlich Gelegenheit sich zu den Produkten Informationen aus erster Hand von den verantwortlichen Technikern zu holen. Paul Gaigl ist Müllereitechnologe und führte zusammen mit seinem Kollegen David Schneider die Komponenten von Swisca vor.

David Schneider (ganz links) ist bei Swisca Spezialist für Schneckenförderer und kennt alle technischen Details.

Die elektrischen Klappenkästen EFLAP sind für feine und grobe Produkte konzipiert und aus rostfreiem Stahl gefertigt. Das Besondere an den Klappen sind die Servoantriebe, erklärte Paul Gaigl.

Die elektrischen Klappenkästen EFLAP sind mit Servomotoren ausgestattet.

Dank denen benötigt man keine Druckluft mehr.  Die Idee dazu kam den Technikern, als sie bei einem Kunden neue Waagen im Silobereich installierten. Der Kunde ärgerte sich, weil er nur für seine Klappenkästen Druckluft in das Gebäude legen musste. Diese Installationskosten hätte er sich gerne erspart. „Wir dachten, das kann man besser machen und entwickelten mit den Servomotoren unserer Waagen die neuen Klappenkästen. Sie haben auch den Vorteil, nicht so schnell abzunutzen, denn es schlägt nichts mehr hin und her wie bei der Druckluft“, so der junge Techniker.

Technologe Paul Gaigl führte den schnellen Wechsel am neuen Filter vor.

Eine weitere Verbesserung zeigte uns Paul Gaigl am Filter. Dank neuer schraubenloser Aufhängung ist der Korb in einigen Sekunden ohne Werkzeug auszuhängen. Der Austausch aller Körbe dauert fünf Minuten. Bei herkömmlichen Filtern ist das zeitintensiver und am Verschlussring muss zudem eine Schraube gelöst werden, was zu zusätzliche Gefahren bis hin zum Funkenschlag führen kann.

In der zweiten Werkhalle führte Philippe Holenstein das Innenleben des Walzenstuhls ROMIL vor.

In einer der Werkhallen konnten die Kunden den ROMIL ausgiebig ohne Verkleidung betrachten.

Der Ingenieur hat in Zusammenarbeit mit einem Sicherheitsexperten darauf geachtet, dass die Abdeckungen ohne Verschlüsse leicht zu öffnen sind. „Wenn der Müller eine Maschine bedienen soll, muss er sofortigen Zugriff auf sie haben“, erklärte er.

Seit 1695 vermahlt die Vogtmühle in Illertissen regionale Rohstoffe und hat höchste Qualitätsanforderungen. Albert Vogt jun. testet den Walzenstuhl gründlich und öffnet die Abdeckung.

Den Mahlspalt kann der Müller am ROMIL mit Knöpfen und einem kleinen Handrad verstellen, wobei das Bedienpult haptisches und optisches Feedback gibt. Je kleiner der Mahlspalt, desto schwerer verstellbar ist das Handrad, bei erfolgreicher Bedienung leuchten die Knöpfe auf. „Wir haben darauf geachtet, dass alles einfach einzustellen und intuitiv ist“, betonte Philippe Holenstein.

Christophe van Impe ist COO der belgischen Mühlengruppe Maselis und testete gleich das Bedienpult des ROMIL.

Zwei Verteilwellen und die Walze haben separate Antriebe. Beide können im Prozess variabel verstellt werden. Wichtig war dem Techniker, dass die Maschine – insbesondere die Speisung- restlos entleert werden kann. Kein Produkt muss mühsam per Hand herausgenommen werden. „ROMIL hat nur noch einen Spalt von 0,5 mm. Wir haben die Maschine nach langer Einsatzdauer aufgemacht und geschaut, wie es hinter Speisewalze aussieht und es waren keine Produktreste mehr dort“, so Philippe Holenstein.

Manager Toshinori Nishisaka, Technologe Yuichiro Otsuji und Verpackungsspezialistin Miho Takeshita sind vom japanischen Mühlenkonzern Nisshin Flour Mills aus Japan angereist.

ROMIL punktet bei der Walzentemperaturüberwachung mit fixer Verkabelung und nahe an der Walzenoberfläche positionierten Sensoren. Über Streifenbildung auf den Mahlwalzen kann der Müller einfach erkennen, ob er die Walze wechseln muss.  Einen weiteren Vorteil beim Walzenwechsel bietet der Servomotor. Ist die Walze eingesetzt, kann der Müller einfach den Deckel zuklappen und sie wird automatisch kalibriert.

Alexander Rieper (A.Rieper AG), Stefan Sonderer (Swisca) und Peter Rieper (A. Roeper AG) im Gespräch in Flawil.

Alejandro Bolanos und Roberto Bueso von der Molina Venecia reisten aus Guatemala an. Roberto Bueso beschäftigt in seinem Mühlenbetrieb 175 Mitarbeiter.
Jonas Schär hat für die Siebe eine hexagonale Öffnung gewählt. Sie ermöglicht eine höhere offene Siebfläche und bis zu 20% mehr Durchsatz. Zudem hält die Metallfolie länger und kommt ohne Klebstoffe aus.
Michael Gutting, Geschäftsführer Bindewald & Gutting Mühlengruppe im Gespräch mit Jonas Schär über die Siebe des Plansichters SIFTO, der in der Entwicklung ist.

Der Veranstaltungssaal in derKunsthalle Appenzell mit Kunden und Pressevertretern.
Michael Tremp (Swisca), Toshinori Nishisaka (Nisshin Flour Mills), Stefan Sonderer (Swisca) und Yuichiro Otsuji (Nisshin Flour Mills) schauen positiv in die Zukunft der Müllereitechnik.
Nach der Besichtigung der Hallen und Technik gab es für Kunden in Flawil eine Stärkung.
Swisca-Konfekt mit Firmenlogo und weißen ROMIL-Pralinen.
Aus den USA waren auch David Jansen und Sunil Maheshwari von der Siemer Milling Company angereist.
Traditionelle Bläser empfingen zum Swisca-Kundenevent am Montag.
Kunden, die bereits am Wochenende anreisten, konnten am traditionellen Eidgenössischen Jubiläums-Schwingerfest 2024 in Appenzell teilnehmen. 2 700 örtliche Helfer stellten ein unvergessliches Fest auf die Beine für rund 20 000 Besucher.
Auf vier mit Sägespänen ausgelegten Bühnen traten die ehem. Schwingerkönige gegen ihre Kontrahenten an. An jedem Feld überwacht ein Schiedsrichter die Regeln und vergibt Punkte. Am Ende siegt der Schwinger mit den meisten Siegen und der höchsten Punktzahl. Sieger des schwungvollen Spektakel in Appenzell wurden diesmal Fabian Staudenmann und Fabio Hiltbrunner.
Der Schwingerkönig durfte den Lebendgewinn, einen Stier, mit nach Hause nehmen.
Im Drehrestaurant auf dem Berg Hoher Kasten konnten die Teilnehmer des Kundenevents zu Abend essen. Trotz Wolken und Nieselregen boten sich wunderschöne Ausblicke und ein grandioser Sonnenuntergang.
Das Drehrestaurant Hoher Kasten in der Blauen Stunde.

Sonnenuntergang auf dem Hohen Kasten trotz Regen und Wolken.

Kundenevent von Swisca in der Schweiz
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Siemer Milling Company zu Besuch bei Swisca in Appenzell

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Mühle + Mischfutter sprach mit Henry Siemer warum er und sein Team Swisca in Appenzell besuchen.
2024
9/28/2024
Siemer Milling Company zu Besuch bei Swisca in Appenzell

M+M: Seit 1882 betreibt Ihre Familie die Siemer Milling Company als ein familien- und mitarbeitergeführtes Unternehmen. Sie haben drei Standorte mit dem Hauptsitz in Teutopolis, Illinois, USA. Wie viele Tonnen Mehl verarbeiten Sie und wo befinden sich Ihre Mühlen?

Henry Siemer: Insgesamt können wir täglich 1 770 t Mehl produzieren. Vorausgesetzt, alle unsere Einrichtungen laufen mit voller Kapazität. Wir sind das neuntgrößte Mühlenunternehmen in den Vereinigten Staaten. Wir sind im zentralen Mittleren Westen angesiedelt, genauer gesagt in Süd-Illinois, Ost-Indiana und Süd-Kentucky. Wir bilden eine Art Dreieck zwischen unseren drei Standorten und kaufen Weizen innerhalb eines Radius von hundert Meilen um jede unserer Mühlen.

Hauptsitz der Siemer Milling Company in Illinois, USA (Foto: Siemer Milling)

M+M: Mit welchen Technologieunternehmen arbeitet Ihre Mühlen-Gruppe zusammen?

Henry Siemer: Derzeit stammt der Großteil unserer Ausrüstung von Bühler, wir kaufen auch ein wenig Technologie von Great Western in den Vereinigten Staaten, aber der Großteil kommt von Bühler. Wenn wir denken, dass eine Technik zu uns passt und sie uns dabei unterstützt noch effizienter zu werden, sind wir bereit zuschauen, wie wir es in unsere Anlagen, in unser System einbauen können.

M+M: Warum haben Sie die weite Reise nach Appenzell unternommen?

Henry Siemer: Swisca wurde von mehreren Personen gegründet, mit denen wir lange, persönliche Beziehungen pflegen, die für die Siemer Milling Company sehr wichtig sind. Außerdem hat uns Swisca eingeladen und versprochen, uns neue Technologien zu zeigen, um unsere Mahlfähigkeiten weiter zu verfeinern und zu verbessern. Obwohl wir schon lange eine gute Beziehung zu Bühler haben und beabsichtigen, diese auch in Zukunft fortzusetzen, würden wir uns selbst einen schlechten Dienst erweisen, wenn wir nicht ständig darauf achten würden, wer sonst noch auf dem Markt ist und was sie anbieten.

Henry Siemer besichtigt die neu entwickelten Swisca-Maschinen, die in der Swissmill bereits in der Anwendung sind (Foto: Sabine Kemper).

M+M: Könnten Sie weitere Details geben oder spezifizieren, welche Aspekte der Innovation von SWISCA Sie besonders überzeugend finden und warum?

Henry Siemer: Ich denke, Swisca versucht, eine Evolution und keine Revolution in der Mühlentechnik zu erreichen. Wir können immer noch die gleichen grundlegenden Ideen, Konzepte und Chassis sehen, die seit Jahren verwendet wurden. Aber Swiscas Design und ihre Kompetenz in ihren Waagen zeigen ein hohes Maß an Zuverlässigkeit. Das macht unser System effizienter und für Müller leichter zu handhaben. Der Müller muss sich nicht so viele Sorgen machen, dass ein Problem auftritt, wenn er gerade einmal nicht hinsieht.

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Baden-Württemberg

Das Modernisierungskonzept der Spielberger Mühle

Nachhaltigkeit
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Die Spielberger Mühle modernisiert ihre Anlagen und setzt auf ökologische Lebensmittelproduktion.
2024
9/26/2024
Das Modernisierungskonzept der Spielberger Mühle

Die Spielberger Mühle in Brackenheim wird seit drei Generationen von der Familie Spielberger geführt. Unter der Leitung von Volkmar Spielberger, dem Enkel des Gründerehepaars, entwickelte sich das Unternehmen zu einem Pionier der biodynamischen Getreideverarbeitung mit dem Hauptaugenmerk auf Demeter-zertifizierte und biologische Produkte. 2022 war der Umbau der Mühlenanlage abgeschlossen und der Standort technisch auf dem neuesten Stand.

Seit 2014 betreibt das Unternehmen in Würzburg eine zweite Mühle, die aus 20  unterschiedlichen Rohstoffen Flocken herstellt, unter anderem mit dem Verfahren der Rohhafer-Darre. Die Rohstoffe beider Mühlen stammen seit den 60er-Jahren ausschließlich von Bio-Betrieben. Werte wie „bäuerliche Landwirtschaft“, „handwerkliche Herstellung“ und „fair Wirtschaften“ sind keine leeren Worthülsen für Volkmar Spielberger. Der Geschäftsführer möchte weg vom Preismarketing, hin zum Inhaltsmarketing. Denn es sind die gemeinsamen Werte, die ihn und seine Produkte mit den Kunden im Bio-Fachhandel verbinden. Volkmar Spielberger setzt sich zudem für die Förderung von biodynamisch gezüchtetem Saatgut unabhängig von großen Saatgutkonzernen ein. In der Zusammenarbeit mit regionalen Landwirtschaftsbetrieben und Erzeugergemeinschaften engagiert er sich für den Anbau biologisch-dynamisch gezüchteter Sorten und die biologische Vielfalt.

Die Mühle in Brackenheim hat eine lange Historie, deren Ursprünge bis 1698 zurückreichen, als die Wasserkraft des Flusses Zaber zum ersten Mal zur Mehlerzeugung genutzt wurde. Das 300 Jahre alte Mühlengebäude war baufällig und nicht zu erhalten. Es wurde 2021 von der Familie unter der Federführung der Architektin Christiane Heidenreich aufwendig ab- und wiederaufgebaut. Viele der alten Elemente, wie Eichenpfosten und Sandsteine sind im Neubau, der heute die Verwaltung beherbergt, zu sehen. Da man bankenunabhängig bleiben wollte, wurde der ökologische Wiederaufbau durch die Ausgabe von Genussscheinen an private Kapitalgeber ermöglicht. Seit dem Umbau der Mühle sind die Prozesse in Brackenheim drehzahl-, temperatur- und vibrationsüberwacht. Die Digitalisierung erleichtert die Überwachung, erhöht die Betriebssicherheit und die Rückverfolgung der Rohwaren. Das Mühlenpersonal freut sich zudem über weniger körperliche Belastung. Zehn Müller, davon fünf Müllermeister beschäftigt Familie Spielberger und bildet zwei Lehrlinge aus. Trotz Modernisierung bleibt die Mühle eine Handwerksmühle. Die Müller arbeiten weiterhin mit 16 Passagen, um beste Qualität zu erreichen. Der Umbau der Mühlenanlage in Brackenheim war nicht einfach und es hat einige Zeit gedauert.

Christiane Heidenreich erinnert sich an die anstrengenden Monate: „Wir haben den Mühlenturm einmal leergeräumt und danach musste alles wieder rein, inklusive Fußböden.“

Über den Mühlenneubau und die Ziele seines Unternehmens sprach Mühle + Mischfutter mit Volkmar Spielberger.  

Volkmar Spielberger, Geschäftsführer Spielberger Mühle.

M+M: Was waren aus unternehmerischer Sicht die Gründe für die Modernisierung?

Volkmar Spielberger: Die Modernisierung war das eine, die Kapazitätsentwicklung das andere. Wir bewegen uns als reine Biomühle nach wie vor in einem wachsenden Markt mit hoher Nachfrage - in den letzten zwei Jahren weniger - aber die Transformation zur ökologischen Landwirtschaft und damit auch zur Ökologisierung der Mühlen und der Verarbeitung ist da. Der Markt wächst und entsprechend müssen wir mit unseren Anlagen mitwachsen. Ausschlaggebend für die Entscheidung zum Umbau und zur Modernisierung war die Tatsache, dass die Kapazität der alten Mühlenanlage ausgeschöpft war. Die Mühle lief 24/7 und wir mussten investieren. Wachstumstreiber waren unsere Mehlprodukte, die sich gut über den Fachhandel verkaufen. Wir haben entschieden, dass wir mit unserem modernen Mühlengebäude, das wir 1992 in Betrieb genommen haben, weiterarbeiten können und keinen Neubau brauchen. Ich war überrascht, was in der Verarbeitung mit dem Technologiefortschritt auf kleineren Flächen erreicht werden kann.  

M+M: Für welchen Mühlenbauer haben Sie sich entschieden und warum?

Volkmar Spielberger: Unser Mahlsystem ist komplett von der Firma Kastenmüller, denn unsere Stärke ist die Produktvielfalt. Wir haben uns überlegt, welche Walzenstühle zu unseren Produkten aus unterschiedlichsten Rohstoffen am besten passen. Dabei war uns wichtig, alles auf dem vorhandenen Platz unterzubringen. Wir mussten überlegen, welche Walzenlängen und -flächen wir brauchen, welche Größen und Gewichte in Frage kommen. Unsere Entscheidung fiel auf das Variomillsystem von Kastenmüller. Es sind feine Walzenstühle und sie sind flexibel einzustellen. Wir brauchen keine unterschiedlichen Walzen aufstellen, die Platz wegnehmen und nur für Roggen laufen, bei Weizen dann stillstehen oder nur für Dinkel im Einsatz sind. Mit einem Knopfdruck können wir heute von Dinkel auf Weizen umstellen. Wir sind mit der Anlage sehr zufrieden.

M+M: Wie haben wir uns die Modernisierung der Mühlenanlage vorzustellen? Ging das im laufenden Betrieb?

Volkmar Spielberger: Im Jahr 2020 begannen wir den Umbau des sechsstöckigen Mühlenturms zu planen und vorzubereiten. Dazu haben wir uns extra einen Mühlentechniker in die Firma geholt mit dem wir systematisch von der Rohstoffannahme bis zur Mehlverladung alles durchgegangen sind. Wir haben nicht nur die Mahlmühle, sondern die Gesamtanlage modernisiert. Wir können nicht nur die Mühle verdoppeln, denn dann fehlt es nachher an der Netzung oder der Reinigung. Wir mussten die ganze Infrastruktur drumherum mitdenken und mitentwickeln. Knapp zwei Jahre wurde die neue Technik entwickelt, Gebäudeteile umgebaut, neue Maschinen konstruiert. Alles während des laufenden Betriebs. Bei der Annahme haben wir uns für Bühler entschieden, die zu der Zeit die bekannteste Maschine hatten. In der Reinigungstechnik und beim Abpacken haben wir unterschiedliche Anbieter. Beim Dosieren und Wiegen kam die Technik von Swisca und die Schälmühle lieferte Streckel & Schrader. Franz Schmid von Kastenmüller hat das Walzensystem mit viel Erfahrung geplant. 2022 wurde der Mühlenbetrieb für zwei Monate, von Januar bis März, komplett eingestellt, um die vorhandenen Maschinen und Technik auszubauen und die neue einzubauen, zu installieren und einzurichten. Um die Maschinen in die sechs Stockwerke zu bringen, wurden auf allen Etagen die Böden ausgebaut. Nachdem die Maschinen in den entsprechenden Stockwerken waren, wurden die Böden wieder verschlossen.

M+M: Hat sich der Aufwand gelohnt und sind die Ergebnisse so wie gewünscht?

Volkmar Spielberger: Überrascht war ich über die Leistung, die die Mühle jetzt in dieser Flexibilität in der Spezialvermahlung hat. Sie ist keine kombinierte Mühle mehr, sondern eine flexible Mühle, die die Möglichkeit bietet, sich auf das Produkt einzustellen. Was für den Müller eine hohe Herausforderung ist, denn bei so einem langen Diagramm mit 16 Passagen müssen sie für die jeweiligen Getreidearten das Diagramm jeweils neu festlegen. Wir erreichen aber sehr gute Leistungen und eine sehr gute Ausbeute. Bei Roggen hatten wir früher wesentlich mehr Hilfsmaschinen und die brauchen wir heute nicht mehr. Alles wird nun über die Walzen erreicht. Andreas Kastenmüller ging systematisch vor und sagte, das wichtigste Instrument des Müllers ist der Walzenstuhl und der muss so entwickelt und leistungsfähig sein, dass wir über den Walzenstuhl sämtliche Mahlschritte abbilden können. Wir brauchen keine Hilfsmaschinen, die das Diagramm verlängern. Zudem haben wir eine enorme Energieeinsparung von 30% pro Tonne, was an der Leistungssteigerung liegt. Aus der 25-t-Mühle ist jetzt eine 50-t-Anlage geworden, die sehr effizient mit einer hohen mengenmäßigen Auslastung für alle Getreidearten arbeitet. Wir sind mit diesem Konzept sehr zufrieden.  

M+M: Und was lief nicht so gut?  

Volkmar Spielberger: Also es war ja eine Operation am offenen Herzen. Und vieles hängt davon ab, wie gut man sich vorbereitet und wie gut man alles organisiert. Uns war es wichtig, dass wir nicht alles mit Kastenmüller allein gemacht haben, sondern selbst die verschiedenen Gewerke koordiniert haben. Die Walzenstuhlsteuerung hat Kastenmüller übernommen. Früher waren wir eine Bühlermühle und eigentlich hatten wir vor, die Steuerung mit Bühler zu machen. Aber aus Kapazitätsgründen bietet Bühler die neue Version ihrer Steuerung nur zusammen mit dem Anlagenverkauf an. Deshalb hat für uns BHS Control Systems die komplette Steuerungsautomatik mit Warenfluss und Rückverfolgbarkeit aller Chargen übernommen.  

M+M: Was ist jetzt bei Ihnen im Unternehmen aktuell geplant?  

Volkmar Spielberger: Wir möchten in der Umweltzertifizierung vorankommen und haben ein großes Forschungsprojekt in unserem Werk bei Würzburg, welches vom Land zu 40% gefördert wird. Es geht um eine positive CO2-Bilanzierung dank Pyrolysetechnik. Wir investieren seit drei Jahren in diese Forschung zur Herstellung von Pflanzenkohle und versprechen uns von diesem Verfahren für eine positive Energiebilanz einiges. Wir planen nach Abschluss der Versuche eine größere Anlageninvestition zwischen drei und fünf Mio. Euro, um unseren Standort in Würzburg CO2-neutral aufzustellen. Wir haben dort in der Hafermühle die Möglichkeit, die Haferschälkleie in die thermische Verwertung zu geben und daraus Pflanzenkohle zu gewinnen.  

Im Jahr 1698 beginnt die Geschichte der Mehlmühle in Brackenheim mit der Wasserkraft des Flüsschens Zaber. Ein Wasserrad trieb die Mühle immer noch an, als Familie Spielberger sie 1930 übernahm.
Das Getreide stammt ausschließlich von Bio-Betrieben, die ohne Kunstdünger und ohne synthetische Pestizide arbeiten.
Das handwerkliche Geschick der Müller ist gefragt, um komplexe Prozesse zu steuern und anzupassen. An den Vibrationen im Gebäude spüren sie, ob die Mühle richtig läuft.
Das Modernisierungskonzept der Spielberger Mühle
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