Kein Konzept für Nachhaltigkeit
Trinkbare Mahlzeit auf Haferbasis von Peter Kölln
Kein Konzept für Nachhaltigkeit
Trinkbare Mahlzeit auf Haferbasis von Peter Kölln
Kein Konzept für Nachhaltigkeit
Trinkbare Mahlzeit auf Haferbasis von Peter Kölln
Dr. Friederike Driftmann-Egelhof, Vorsitzende der Geschäftsführung der Peter Kölln GmbH & Co. KGaA, erweitert das Sortiment ihres Unternehmens um eine trinkbare Mahlzeit auf Haferbasis. Zu den Inhaltsstoffen und Reststoffen schweigt sie.
Die flüssige Hafermahlzeit soll als sogenanntes „Smart Food“ überzeugen. In der Pressemitteilung verkündet Kölln stolz:
„Dabei setzen wir auf deutschen Hafer und natürliche Agave-Süße sowie auf den Verzicht von künstlichen Aromen, Industriezucker oder künstlichen Süß- und Zusatzstoffen.“
Unter dem Namen RELOAT sei dies das erste Produkt dieser Art auf dem deutschen Markt.
„Wir sehen in der Kategorie der trinkbaren Mahlzeiten ein enormes Potenzial und freuen uns, unsere Expertise als Haferexperte einzubringen“, erklärt Driftmann-Egelhof.
Mit dem Produkt möchte sie vor allem gesundheitsbewusste Menschen ansprechen. RELOAT sei mit 26 Vitaminen und Mineralstoffen angereichert und biete alles, was eine „vollständige Mahlzeit“ ausmacht. Mühle + Mischfutter hat nachgefragt: Wie viel Hafer steckt wirklich in RELOAT und warum wird das Produkt so stark angereichert? Köllns Antwort: RELOAT enthält 15% Hafer. Die Zusatzstoffe seien erforderlich, damit das Produkt laut gesetzlichen Vorgaben als „trinkbare Mahlzeit“ deklariert werden dürfe.
Kölln will mit RELOAT vor allem jüngere Konsumenten – die sogenannte NextGen, also die 16- bis 49-Jährigen – ansprechen. Diese Zielgruppe legt viel Wert auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte. Das bringt uns zur nächsten Frage: Wie viele der Haferproteine landen tatsächlich im Getränk? Und was passiert mit den Reststoffen, der Haferpulpe? Wird sie als Dünger genutzt oder thermisch Verwertet? Die Antwort von Kölln:
"Ein nennenswerter Anteil kommt aus dem Hafer. Bitte haben Sie aber dafür Verständnis, dass wir keine konkreten Werte offenlegen möchten, da es sich um ein innovatives Neuprodukt handelt.“
Und zur Haferpulpe:
„Für die Produktion der trinkbaren Mahlzeit arbeiten wir eng mit einem Zulieferer zusammen. Deswegen haben wir leider keine Informationen dazu, was mit der Haferpulpe passiert.“
Köllns Antworten werfen Fragen auf: Ist die Kreislaufwirtschaft und das Thema Nachhaltigkeit für das Unternehmen nicht relevant? Auch bei Haferdrinks wird nur ein Drittel des Hafers genutzt, während der proteinreiche Rest – die Haferpulpe – meist einfach entsorgt wird. Vielleicht könnte Kölln hier ein Konzept zur besseren Nutzung der Reststoffe präsentieren? Es sollte doch den Hersteller interessieren, was die Zulieferer mit dem wertvollen Haferkorn machen. Bis dahin bleibt RELOAT für uns eher ein „UNLOAD“.
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Seit 1795 ist die Familie Kölln in Elmshorn unternehmerisch tätig und 1820 erfolgte mit dem Eintrag in das Handelsregister der offizielle Start des Unternehmens Peter Kölln. Heute wird das Familienunternehmen in siebenter Generation geführt und seine 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften knapp 145 Millionen Euro Umsatz im Jahr.