Neue Anlage für Sojaverarbeitung in Frankreich
Neue Anlage für Sojaverarbeitung in Frankreich
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Neue Anlage für Sojaverarbeitung in Frankreich
Neue Anlage für Sojaverarbeitung in Frankreich
Neue Anlage für Sojaverarbeitung in Frankreich
Das französische Familienunternehmen LSDH Group produziert seit 1909 Getränke und seit diesem Jahr auch welche aus Sojabohnen. Die neue Anlage in der Gemeinde Loiret ist mit Verarbeitungstechnologie der Bühler AG ausgestattet. Wir sprachen mit Frederic Bobineau, Sales Manager bei Bühler.
Die LSDH-Group startete als kleine regionale Molkerei. Nach und nach expandierte die Firma und lieferte bereits 1955 ihre Milch in Zügen nach Paris. Stetig wuchs das Unternehmen und ist trotz Wachstum, Kooperationen und Zusammenschlüssen immer noch im Familienbesitz. Mit 2 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 900 Mio. Euro ist es heute einer der großen Player und Marktführer auf dem französischen Markt für Gemüsesäfte.
Die LSDH-Group hat sieben Produktionseinheiten, die 1700 Rohstoffe verarbeiten, davon 45 pflanzliche. Die Produktpalette ist in Europa einzigartig: Milch, Cremes, pflanzliche Getränke aus u.a. Soja, Mandeln und Reis. Dazu spezifische Lebensmittel wie Kochhilfen, Desserts, Säuglingsprodukte, Diätetika, proteinreiche Produkte und viele mehr. Suppen, Fruchtsäfte, Smoothies, stille Getränke, einschließlich Infused Drinks runden das Sortiment ab zusammen mit Konzentraten und funktionellen Getränken.
Das Familienunternehmen möchte landwirtschaftliche Sektoren so nah wie möglich an seinen Produktionsstätten am historischen Stammsitz entwickeln. Es unterstützt zu diesem Zweck französische Produzenten und insbesondere die der Region bei Anbau und Produktion. Um die regionalen Wertschöpfungsketten noch besser zu nutzen, hat LSDH das Atelier Inové gegründet. Es soll zu einem Zentrum für Forschung und Gewinnung von pflanzlichen Getränken werden.
Ein Schritt dahin ist die neue Extraktionsanlage für Sojabohnen. Auf einer Fläche von 9 000 Quadratmetern produziert Atelier Inové seit Januar 2023 mit einem Team von 14 Mitarbeitern und einer Produktionskapazität von 100 Mio. Litern pro Jahr Sojagetränke Weitere Linien für Zutaten wie Quinoa, Dinkel, Buchweizen, Gerste und Sonnenblumen sind geplant.
In der neuen Sojafabrik stammt die Lagerungs- und -Verarbeitungstechnologie von Bühler. Die Experten aus Uzwil haben den Trockenverarbeitungsteil geliefert und in Betrieb genommen. Die Reinigungs- und Schälanlage hat eine Produktionskapazität von drei Tonnen pro Stunde. In die Silos passen 240 t Soja.
M+M: Wie bekam Bühler den Auftrag des französischen Unternehmens?
Frederic Bobineau: Die LSDH-Gruppe suchte einen Partner, der sich in der Branche auskennt, einen starken Hintergrund in der Sojaschälung und Erfahrung in der Verarbeitung von Sojabohnen zu pflanzlichen Getränken hat. Bühler hat für solche Anwendungen bereits Linien und Anlagen und langjährige Erfahrung und solides Fachwissen in der Verarbeitung von Hülsenfrüchten. Das alles zusammen war sicher ausschlaggebend, dass wir den Auftrag bekommen haben. Wir haben uns gefreut, mit LSDH auf diese Innovationsreise zu gehen.
M+M: Was genau haben Sie zu der neuen Anlage für Soja für den Herstellungsprozess beigesteuert?
Frederic Bobineau: Für die Industrieanlage lieferten wir den kompletten Reinigungsbereich, mit dem MTRB-Abscheider, dem MTSC-Entsteiner, dem optischen Sortierer SORTEX A, dem OTW-Wirbelschichtwärmetauscher, dem MHSA-Enthülser, dem MOZJ-Dämpfer, mehreren Aspirationskanälen und allen Prozesshilfsmitteln wie mechanischen Förderern und pneumatischen Leitungen. Die installierte Anlage ist speziell für die Verarbeitung von Soja ausgelegt, aber es können auch zusätzliche Verarbeitungslinien für andere Rohstoffe wie Hafermehl und Haferflocken installiert werden – die Technologie dafür haben wir und das deckt sich mit den Plänen von LSDH.
M+M: Heißt das, die Anlage kann entsprechend der Marktlage flexibel und schnell auf verschiedene Rohstoffe umschalten? Oder wird die bestehende Anlage mit weiterer Technik ergänzt und es entstehen unterschiedliche Extraktionslinien je nach Eingangsprodukt und natürlich dann mit zusätzlichem Platzbedarf?
Frederic Bobineau: Das Verfahren wurde speziell für Soja entwickelt, aber wir können es leicht mit zusätzlichen Maschinen anpassen, um andere Rohstoffe wie Erbsen oder Kichererbsen zu verarbeiten. Die wichtigste Anpassung wird die Implementierung einer Entkernungsmaschine sein. Was den Platz angeht, so haben wir dies bereits in den ersten Entwurfsphasen berücksichtigt.
M+M: Das Atelier Inové ist Teil des kürzlich eröffneten Innovationsnetzwerks der LDSH-Group. Wozu dient es?
Frederic Bobineau: Das Unternehmen hat 32 Mio. Euro in die neue Anlage investiert. Dahinter steht das Unternehmensziel, ein wichtiger Akteur auf dem Markt für pflanzliche Getränkezutaten zu werden. Laut einer aktuellen Analyse von Persistence Market Research wird der globale Markt für Sojagetränke (Milch) bis 2031 mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 9,1% auf einen Umsatz von 11,8 Mrd. US$ ansteigen. Pflanzliche Getränke wie Soja-, Hafer- und Mandelgetränke sind laut der Studie auch bei Gastronomen beliebt, da pflanzliche Milch in Restaurants und Cafés immer beliebter wird. Um die steigende Nachfrage zu befriedigen, setzt LSDH auf die Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten. Die Gruppe möchte ihren ökologischen Fußabdruck so weit wie möglich reduzieren und so die gesamte Wertschöpfungskette vom Feld bis zum fertigen Produkt positiv beeinflussen. Dazu ist es notwendig die Region, oder die Gemeinden zu unterstützen.
M+M: Welche regionalen Effekte sehen Sie? Gibt es neue Arbeitsplätze, spart man Transportkosten?
Frederic Bobineau: Bei dieser Sojafabrik handelte es sich um ein Projekt auf der grünen Wiese, einen komplett neuen Komplex mit 10-15 neuen Arbeitsplätzen. Der strategische Ansatz des Kunden bestand auch darin, einen möglichst geringen CO2-Fussabdruck zu entwickeln. Die Sojakulturen befinden sich in der Nähe der Anlage.
M+M: Sie sagten vorhin, sie haben für solche Anwendungen bereits Linien und Anlagen und langjährige Erfahrung. Seit wann bauen Sie Anlagen auch für pflanzliche Getränkehersteller auf und wo überall stehen diese Anlagen? Gibt es regionale Besonderheiten?
Frederic Bobineau: In Frankreich hat Bühler in der Vergangenheit zwei weitere Sojawerke gebaut. Eines im Osten Frankreichs im Elsass, es wurde im Jahr 2000 installiert. Und eines im Südwesten Frankreichs, in der Region Okzitanien, das 1980 errichtet wurde. In beiden Fällen wird der Rohstoff in der Nähe produziert, im Umkreis von 150-200 km. Zum besseren Verständnis: Bühler ist nur in den Trockenprozess involviert, wir liefern keine Ausrüstung für den Nassprozess, bei dem die Flüssigkeit produziert wird; diese wird von anderen Unternehmen geliefert.
M+M: Sehen Sie einen Trend für die D-A-CH Region? Gibt es konkrete Zahlen? Planen Sie den Geschäftsbereich pflanzenbasierte Getränke weiter auszubauen?
Frederic Bobineau: Die Milcherzeugung auf der Grundlage von Eiweißprodukten wie Hafer, Soja, Mandeln, Reis usw. nimmt zwar zu, bleibt aber im Vergleich zur ursprünglichen Kuhmilch ein kleiner Markt.
M+M: Vielen Dank für das Gespräch.
Atelier Inovéist eine Kooperation der LSDH-Group und der Investmentgesellschaft Sofiprotéol,einer Finanzierungstochter der Avril-Gruppe.
Die Investmentgesellschaft Sofiprotéol unterstützt seit 40 Jahren Firmen aus demAgrar- und Lebensmittelsektor. Ihr Ziel ist es lokale Lieferketten fürlandwirtschaftliche Rohstoffe zu unterstützen. Sie bietet Finanzierungslösungenan und investiert ausschließlich als Minderheitsinvestor in aussichtsreichenachhaltige Produktionen.
Avril wurde 1983 aufInitiative des Agrarsektors gegründet und ist ein wichtiger Industrie- undFinanzakteur im Pflanzenöl- und Proteinsektor. Avril besteht aus einem Industrieunternehmenfür Pflanzenverarbeitung und einem Investmentunternehmen. Die
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Täglich kommen Milliarden Menschen mit Technologien von Bühler in Kontakt, um ihre Grundbedürfnisse an Lebensmitteln und Mobilität zu erfüllen. Bühlers Technologien sind in Smartphones, Solarmodulen, Windeln, Lippenstift und Geldscheinen enthalten. Sie sind in den Lebensmitteln zu finden und in Fahrzeugen. Das Ziel der Bühler Group ist es, Innovationen für eine bessere Welt zu entwickeln, die gesund, sicher und nachhaltig sind.