Baden-Württembergischer Müllerbund und VDM trafen sich in Denkendorf
Forum nach der Ernte in Baden-Württemberg
Baden-Württembergischer Müllerbund und VDM trafen sich in Denkendorf
Forum nach der Ernte in Baden-Württemberg
Baden-Württembergischer Müllerbund und VDM trafen sich in Denkendorf
Forum nach der Ernte in Baden-Württemberg
Baden-Württembergischer Müllerbund und VDM trafen sich in Denkendorf
Forum nach der Ernte in Baden-Württemberg
Am Donnerstag, den 21. September 2023, trafen sich die württembergischen Müllerinnen und Müller in der Festhalle in Denkendorf mit Kollegen und Ausstellern. Christopher Rubin, Vorsitzender des Baden-Württembergischen Müllerbund, war mit der Veranstaltung mehr als zufrieden: „Wir sind dieses Jahr zum ersten Mal im großen Festsaal und freuen uns über die 100 Teilnehmer. Unser alter Veranstaltungsort wäre zu klein gewesen.“
Nach einem Vortrag von Marius Hagemann, BayWa AG, München, über die Getreideernte und die Märkte im Jahr 2023 berichtete Dr. Robert Aberham ausführlich über die Auswertung seiner Proben und gab Tipps zur Verarbeitung. Das auffälligste Charakteristikum der Ernte läge in der starken Differenzierung der Qualität, mit insgesamt etwas geringerem Eiweißgehalt. Die auswaschbaren Klebermengen seien auch bei etwa gleichem Eiweiß deutlich niedriger als im Vorjahr. Auffällig sei zudem die Tendenz zu wenig dehnbaren, kurzen Teigstrukturen. Insgesamt sieht Dr. Aberham einen Trend – unabhängig von den diesjährigen Wetterbedingungen - hin zu Qualitätsverlusten. „Da wo wir die den Ertrag haben, haben wir nicht die Qualitäten und da, wo wir die Qualitäten haben, gibt es nicht den Ertrag“, beschreibt er seine Analyse. Dieser Trend würde sich in den nächsten Jahren auch aufgrund der Düngemittelverordnung weiter verstärken.
Dr. Peter Haarbeck, Verband der Getreide Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS), brachte Neuigkeiten aus Berlin und Brüssel mit. Für ihn ist das „Staatliche Lotteriespiel“ für die weniger guten Ernteergebnisse verantwortlich und nicht das Wetter. Weitere Herausforderungen für den Verband sieht er bei der Ausbildung. Hier möchte er Mühlen mehr unterstützen. Ebenso wird sich der Verband weiter an der Diskussion um den Industriestrom beteiligen im Sinne einer gerechten Preisgestaltung auch für kleine Betriebe. Danach gab es einen technischen Exkurs von Andreas Hummel, Termico, zur Wärmeentwesung mit einem Praxisbeispiel aus Saudi-Arabien.
Frank Sautter, Geschäftsführer des Müllerbundes, lobt die Vorträge: „Bis zum Ende waren alle aufmerksam. Die Themen Ernte und Qualitäten gehören einfach dazu, aber die Seele der Müller brennt für alles Technische und die Berichte aus der Praxis.“ Besonders freuten sich die Veranstalter über die Teilnahme der 20 Meisterschülerinnen und -schüler der Gewerblichen Schule im Hoppenlau.
Ein besonderes Highlight war die Lossprechung der Junggesellinnen und Junggesellen im Müllerhandwerk. Nicht nur für Schulleiter Dr. Andreas Baitinger war es „ein Tag der Freude und des Stolzes“. Sogar besonders stolz können die diesjährigen frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen sein. Sie begannen während des Corona-Lockdowns ihre Ausbildung und alle Praxiskurse in Präsenz fielen aus. Man lernte die ersten Monate über Bildschirm, Mikrofon und Tastatur. Trotz der Widrigkeiten absolvierten sie die duale Ausbildung mit Erfolg. Nachdem die drei Jahrgangsbesten unter viel Applaus die Förderpreise der Pensionskasse entgegengenommen hatten, gab es eine gemeinsame Feier.