Getreideabgang verwerten und CO2 sparen
Biomasse-Heizanlagen für kleinere Restmengen in Mühlen
Getreideabgang verwerten und CO2 sparen
Biomasse-Heizanlagen für kleinere Restmengen in Mühlen
Getreideabgang verwerten und CO2 sparen
Biomasse-Heizanlagen für kleinere Restmengen in Mühlen
In Deutschland gibt es kaum Firmen, die geeignete Heizanlagen für Reststoffe aus Mühlenprozessen vertreiben. Mühle + Mischfutter sprach mit Philipp Schneider für welche Betriebsgrößen die deutsche Firma A.P. Bioenergietechnik GmbH Lösungen mit Ökotherm-Öfen anbietet.
Andreas Seibl ist Produktionsleiter der Farina Mühle in Graz. Der begeisterte Müller ist innovativ, auch wenn es um die Energiegewinnung geht. Er hat deshalb schon früh eine Getreidestaubheizung der deutsche Firma A.P. Bioenergietechnik GmbH eingebaut.
„Wir sind als Hersteller der Ökotherm-Biomasse-Heizanlagen seit den 1980er-Jahren am Markt und vertreiben die Anlagen weltweit“, erklärt Philipp Schneider, technischer Projektleiter und verantwortlich für die Lösung der Farina Mühle. In Deutschland gibt es kaum Firmen, die geeignete Heizanlagen für Reststoffe aus Mühlenprozessen vertreiben. Mühle + Mischfutter sprach mit Philipp Schneider für welche Betriebsgrößen er Lösungen anbietet.
M+M: Brauchen Mühlenbetriebe eine bestimmte Größe und wieviel Reststoffe benötigt der Betrieb für den sinnvollen Einsatz?
Philipp Schneider: Grundsätzlich sind unsere Heizanlagen für alle Betriebe geeignet, in denen nach der Produktion Biomasse übrigbleibt, die keiner weiteren Verwendung zugeführt wird oder die evtl. sogar entsorgt werden müsste. Unsere Ökotherm-Heizanlagen umfassen ein Leistungs-Spektrum von 50 bis 950 kW Leistung, es muss jeweils individuell geprüft werden, welche Heizleistung für den Betrieb passend ist. Soll beispielsweise eine bestehende Heizung ersetzt werden oder wird zusätzliche Leistung benötigt?
Hier ein Rechenbeispiel zu den Mengen, am Beispiel einer 250-kW-Heizung, um es etwas anschaulicher zu machen:
Bei normalem Heizbetrieb gehen wir von ca. 1800 Volllast-Betriebsstunden der Heizung pro Jahr aus. Für 1 kg Biomasse aus Mühlenreststoffen nehme ich einen durchschnittlichen Heizwert von ca. 4,3 kWh/kg an. Angenommen, eine Heizung mit 250 kW Leistung soll ersetzt werden, dann benötigt man ganz grob 120 t Material pro Jahr: 250 kW Nennleistung bei einem Wirkungsgrad der Heizung von 90% entspricht einer Feuerungsleistung von 277 kW (Energie, die in die Heizung „reingeschoben“ wird). 277 kW/4,3 kWh/kg = 65 kg Brennstoff wird pro Stunde benötigt. 65 kg mal 1800 Stunden sind gerundet ca. 120 t. Entsprechend sind es bei einer 500-kW-Heizung dann 230 bis 240 t pro Jahr usw.
M+M: Gibt es Richtlinien für die Zulassung solcher Anlagen?
Philipp Schneider: Grundsätzlich sind die Anlagen in Deutschland genehmigungsfähig nach 4. BImSchV (BundesImmissionsSchutzVerordnung). Es muss bei der entsprechenden Stelle (meistens das zuständige Landratsamt) ein Antrag für die Errichtung der Heizanlage eingereicht werden. Wir selbst reichen diese Anträge nicht ein, das machen unsere Kunden selber oder ein beauftragter Energieberater. Die Mitarbeiter der Landratsämter haben meist wenig Erfahrung mit dieser Art von Heizung, damit kann sich der Genehmigungsprozess erheblich in die Länge ziehen, obwohl man ja „nur“ eine Heizung installieren will.
M+M: Wie hoch sind die Investitionskosten?
Philipp Schneider: Eine Aussage zu den Investitionskosten ist schwierig, da es natürlich ganz stark von der installierten Heizanlage abhängt. Zusätzlich kommt es darauf an, welches Brennstoffzuführsystem genutzt wird, welche Filtertechnik zum Einsatz kommt, wie ist die Installation vor Ort ist (Verkabelung, Wasserverrohrung, Kaminbau). Vorteilhaft ist, dass die Reststoffe günstig sind bzw. kostenlos im Betrieb anfallen und zur Wärmegewinnung genutzt werden können. Und natürlich kann der Betrieb seinen CO2-Fußabdruck senken und alle damit zusammenhängenden Vorteile nutzen.
M+M: Es gibt Kritiker, die den hohen Aufwand bei der Wartung, Reinigung und Pflege bemängeln.
Philipp Schneider: Natürlich ist der Aufwand höher als bei einer Gas- oder Ölheizung, da in solchen Heizungen ein genormter Brennstoff eingesetzt wird und wenig bis keine Stoffe wie z.B. Mineralien (Asche) stören. Man muss berücksichtigen, dass eine Multifuel-Biomasseheizung eine im Betrieb integrierte eigenständige Maschine ist, die viele Stunden Laufzeit pro Jahr arbeitet und die Temperaturen von über 1000°C bei der Verbrennung erzeugt. Bei anderen Maschinen die hundert oder auch tausend Stunden im Jahr in Betrieb sind, ist es völlig selbstverständlich regelmäßig Wartungen und Reinigungen durchzuführen.
Ich erkläre es immer so: Im Durchschnitt haben Sie vielleicht 5-10 Minuten Arbeit mit der Heizung am Tag. Die meiste Zeit müssen Sie kurz prüfen, ob alles in Ordnung ist. An anderen Tagen machen Sie in 10-15 Minuten die kleinen Reinigungsarbeiten. Alle paar Wochen stehen Arbeiten an, die etwas länger dauern. Ein- oder zweimal im Jahr stehen je nach Laufzeit eine größere Reinigung und Wartung an, bevorzugt im Sommer, wenn die Anlagen nicht laufen. In der Summe sind die Zeiten nicht so dramatisch und können in den normalen Betriebsablauf integriert werden.
M+M: An wen können sich interessierte Mühlenbetreiber wenden? Und wie sähe eine Beratung aus?
Philipp Schneider: Grundsätzlich kann man sich direkt an uns wenden. Auch der örtliche Heizungsbauer oder Energieberater kann helfen. Bisher wurde hauptsächlich mit Öl, Gas oder Holzpellets/-hackschnitzeln geheizt und wenig mit Reststoffen. Es wird dann erst einmal festgestellt, welche Heizleistung benötigt wird, welche Brennstoffmengen zur Verfügung stehen und ob evtl. auch weitere biogene Brennstoffe in Frage kommen. Basierend darauf wird das Brennstoffzuführsystem und die passsende Filtertechnik ausgelegt und wenn gewünscht eine Aufstellskizze erstellt. Die geplante Einbindung in den Betrieb oder das bestehende Heizungsnetz erfolgt durch den Betreiber bzw. durch örtliche Handwerksbetriebe.
Weitere Informationen zur thermischen Reststoffverwertung gibt es bei:
DBFZ – Deutsches Biomasse Forschungszentrum,
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Die A.P. Bioenergietechnik GmbH ist als Hersteller der ÖKOTHERM® Biomasse-Heizanlagen seit den 1980er-Jahren am Markt und vertreibt die Anlagen weltweit.Das zunehmende Umweltbewusstsein und die Kenntnis über die endlichen Reserven von fossilen Energieträgern sorgt für ein Umdenken bei den Verantwortlichen der Industrie und der öffentlichen Hand, wie auch den Betreibern größerer Gebäudekomplexe (z.B. Agrarwirtschaftliche Betriebe, Wohnanlagen, Bioenergiedörfer, Weingüter, etc.). Die Unabhängigkeit von Brennstoffen sowie die Flexibilität, die Brennstoffe nach deren Verfügbarkeit bzw. den eigenen Anforderungen zu wechseln, ist eines der Alleinstellungsmerkmale der Biomasse-Heizanlagen des Unternehmens.