Technisches Kulturdenkmal Lebendige Schaumühle
Neue Heimat für das Tagebuch des Müllers
Technisches Kulturdenkmal Lebendige Schaumühle
Neue Heimat für das Tagebuch des Müllers
Technisches Kulturdenkmal Lebendige Schaumühle
Neue Heimat für das Tagebuch des Müllers
Das historische Tagebuch des Müllers ist ein Schatz, den wir in unserem Verlag über Jahrzehnte gehütet haben. In dem kleinen Büchlein mit dunklem Einband hielt ein Müller vor rund 170 Jahren seine Erlebnisse fest. Mit feiner Schrift notierte er, wie er von Mühle zu Mühle zog. Jede Mühle stempelte ihm das Buch ab und bezeugte seine lange Wanderung. Bei dem Umzug unseres Verlages in die neuen Räume sammelten wir alte Dokumente, Bücher und Ausgaben unserer „Mühle“ aus den Dreißigerjahren in zwei großen Kisten. Das Tagebuch des Müllers kam ordentlich verpackt mit dazu. Gemeinsam entschieden wir dann, die Kisten dem Verein zur Erhaltung der Steinhuder Windmühle zu überlassen.
Etwas traurig packten wir die Kisten ins Auto und fuhren gen Norden, Richtung Steinhuder Meer. Als uns der Vorsitzende des Vereins, der Müllerei- und Mühlenbautechniker Rüdiger Hagen, am Eingang seines Erdholländers aus dem Jahre 1863 mit dem Namen „Paula“ begrüßte, wussten wir, es war die richtige Entscheidung. Hier in der historischen Mühle hat das Tagebuch eine neue Heimat. Ziel des Vereins ist es, die Steinhuder Windmühle als Mühlentechnik-Museum zu erhalten. Unsere Dokumente und das Tagebuch des Müllers können dort nun alle Besucher des Museums anschauen.
Dass sich ein Ausflug zu „Paula“ in Steinhude lohnt, zeigten uns Rüdiger Hagen und Fied Wegener bei der Führung durch die dreistöckige Mühle. Hier erlebten wir vom Kappboden über den Schütt- und Lagerboden bis zum Mahl-und Walzenboden den gesamten Weg der Getreideverarbeitung. Mit den ursprünglichen Arbeitsgängen im Betrieb bis hin zum fertigen Produkt.
Dabei durften wir auch ganz oben in der Kappe der Windmühle in gebückter Haltung stehend Bunkler und Kammrad bewundern. Denn um die Flügel stets in die vorherrschende Windrichtung stellen zu können, ist die Kappe mithilfe der Windrose drehbar. Auch wenn Rüdiger Hagen an diesem windstillen Sommertag die Kappe mit der Kurbel kaum drehen konnte, war der Besuch für uns eingroßartiges Erlebnis. Und selbstverständlich kauften wir noch einige Tüten des von „Paula“ gemahlenen Mehls.
Rüdiger Hagen hat so einen reichen Fundus an Wissen, dass wir ihn gebeten haben, für uns einen Artikel über die Entwicklung des Walzenstuhls zu schreiben. Den lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben von"Mühle + Mischfutter".
Informationen zu „Paula“: www.windmuehle-steinhude.de