Bewegtbild begeistert den Nachwuchs für Unternehmen
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Florian Arndt dreht Filme u. a. für Microsoft, Daimler, Lufthansa und BMW. Seine Filmagentur Sons of Motion Pictures hat mehr Bewerber, als er einstellen kann. Jetzt hat er für die Bindewald & Gutting Mühlengruppe vier Recruitingfilme produziert. Mühle + Mischfutter sprach mit Florian Arndt über seine Erfahrungen mit der Mühlenbranche.
Seinen ersten Kurzfilm drehte Florian Arndt mit elf Jahren. Es folgten über 300 weitere Amateurfilme, bis seine Dokumentarfilm-Premiere weltweit mit 25 Filmpreisen ausgezeichnet wurde. Da war er gerade volljährig geworden. Nach der Auszeichnung zu „Deutschlands bestem Nachwuchsregisseur 2012“ gründete er in Leipzig seine Filmagentur Sons of Motion Pictures GmbH. Heute hat er 45 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 55 Filmpreise. Seine Erfahrungen teilt er in über 400 Keynotes sowie seinem Podcast „Feuer & Flamme Mindset“.
M+M: Gibt es bei den Filmen über die Mühlenbranche Unterschiede zu den Werbe- oder Imagefilmen, mit denen Sie sonst zu tun haben?
Florian Arndt: Es gibt wenige Branchen, die beim Bewegtbild so konservativ unterwegs sind wie die Landwirtschaft und die Müllerei. Oft dominieren O-Töne der Geschäftsführung, langsame Drohnenaufnahmen und die Filme sind zu lang. Die magische Grenze für ein Recruitingvideo liegt bei 30, für einen Imagefilm bei 90 Sekunden. Das ist für die Ausspielung auf den Medienkanälen wichtig, beispielsweise für YouTube oder TikTok. Zusammenfassend würde ich sagen, bei den Imagefilmen oder Spots der Mühlenbranche überwiegt die Innensicht, es wird nicht von der Zielgruppe kommend gedacht.
M+M: Wie haben Sie bei den Filmen für die Bindewald & Gutting Mühlengruppe die Bedürfnisse der Zielgruppen herausgefunden?
Florian Arndt: Zentral waren die Jobinterviews, die wir mit den Mitarbeitern geführt haben. Wir haben sie auch gefragt, auf welchen Plattformen sie unterwegs sind und daran die Distribution der Spots ausgerichtet. Die Interviews haben viel Zeit gekostet, aber sie waren für uns wichtig, ebenso wie die Rückmeldungen auf die ersten Rohschnittversionen. Was die Geschäftsführung denkt oder was wir glauben, ist unwichtig. Wir haben ausschließlich auf die Zielgruppe gehört und uns nach ihr gerichtet. Sie war ausschlaggebend, auch für die Wahl der Musik oder des Sprechers.
M+M: Wenn ein Mühlenbetreiber ein Video bei Ihnen in Auftrag gibt, mit welchen Kosten muss er rechnen?
Florian Arndt: Für Recruitingfilme rufen wir ein fünfstelliges Budget auf. Je nach Bedarf in allen Größenordnungen. Das Projekt muss man immer individuell besprechen und planen. Damit allein ist es nicht getan, es braucht eine weiterführende Strategie. Es ist illusorisch damit zu rechnen, dass ein Film viral geht und von allen gesehen wird. Unsere Filmagentur überlegt, wo und wem er gezeigt wird. Wir beraten detailliert, auf welchen Plattformen er am besten platziert ist, um die Zielgruppe zu erreichen. Für eine Onlinestrategie entstehen weitere Kosten.
M+M: Was raten Sie jemanden, der mit einem Film sein Image verbessern möchte, mehr Kunden akquirieren oder seinen Onlineshop bewerben möchte?
Florian Arndt: Mit Bewegtbild kann man einiges erreichen. Sales und Recruiting sind sicher die häufigsten Kommunikationsziele. Die Wirkung eines Imagefilms ist schwerer zu messen. Unseren Film mit Jonathan Gutting als Verfahrenstechnologen hatten wir kaum veröffentlicht, da konnten wir schon an den Kommentaren feststellen, dass er auf das Image der Branche ausstrahlt. Er hat auch bei Branchenfremden für Aufsehen gesorgt und den Beruf des Müllers mehr ins Bewusstsein gerückt.
M+M: Sie haben die Filme an realen Orten gedreht und nachher bearbeitet. Was war aufwendiger, der Dreh oder die Postproduktion?
Florian Arndt: Um Zeit und Geld zu sparen, haben wir in der Postproduktion auf KI gesetzt. Wir haben einige Übergänge wie den Wechsel vom Körnerknecht zum Verfahrenstechnologen mit Hilfe einer KI generiert. Bei zwei Filmen hat eine KI den Sprecher ersetzt. Insgesamt hatten wir zehn verschiedene KI-Anwendungen im Einsatz, um rund 200 unterschiedliche Versionen der vier Filme herzustellen. Wir mussten die vier Filme jeweils auf die Standorte und alle Ausspielplattformen zuschneiden. Für TikTok braucht es das Hochformat, für YouTube 16:9 und das Kino hat wieder ein ganz anderes Format. Die KI ist hilfreich, sie kann den Job erleichtern und wir können Geschichten erzählen, die wir uns vorher nicht leisten konnten.