Mikroalgen: Proteinträger aus dem Wasser
Mikroalgen: Proteinträger aus dem Wasser
Mikroalgen: Proteinträger aus dem Wasser
Mikroalgen betreiben wie Pflanzen Photosynthese, nutzen also die Energie der Sonne und wandeln Kohlenstoffdioxid in proteinreiche Biomasse um. Die Mikroalgenbio- masse kann als Proteinquelle in der Tierernährung dienen und wenig nachhaltiges Soja ersetzen. Bei der IFF-Fachtagung „Von Hanf bis zu Insekten – Alternative Proteinträger im Überblick“ wurde dieses Thema behandelt.
Mikroalgen betreiben wie Pflanzen Photosynthese, nutzen also die Energie der Sonne und wandeln Kohlenstoffdioxid in proteinreiche Biomasse um. Die Mikroalgenbiomasse kann als Proteinquelle in der Tierernährung dienen und wenig nachhaltiges Soja ersetzen. Bei der IFF-Fachtagung „Von Hanf bis zu Insekten – Alternative Proteinträger im Überblick“ wurde dieses Thema behandelt.
Der Bedarf an Fisch nimmt ständig zu. Im Jahr 2030 werden voraussichtlich weitere 40 Mio. t an Fisch und Meeresfrüchten benötigt. Dieser zusätzliche Bedarf an Rohstoffen für Futtermittel kann nicht durch die Intensivierung der Fischerei gedeckt werden.
Bereits jetzt ist die Aquakultur eine der Hauptindustrien für die Verwendung von Soja als alternative Proteinquelle zu Fischmehl. Mikroalgen gelten neben beispielsweise Insekten oder anderen pflanzlichen Rohstoffen als eine mögliche Alternative zu Fischmehl und Soja. Sowohl der hohe Proteinanteil als auch das Aminosäure-Profil und die Verdaulichkeit machen beispielsweise die Mikroalgenart Arthrospira platensis zu einem möglichen Fischmehl-Proteinersatz.
Speziell bei Futtern mit niedrigem Fischmehlanteil (wie Tilapia-Futter) lassen sich 100% des Fischmehles (und Fischöles) durch Mikroalgen (Nannochloropsis sp) ersetzen. Die Herstellungskosten für das auf Mikroalgen basierte fischmehl-/ölfreie Futter von 0,95 USD/kg waren konkurrenzfähig zu dem fischmehl-/fischölbasiertem Futter.
Eine Gegenüberstellung der Produktionskosten von Mikroalgen in unterschiedlichen Ländern bzw. Kontinenten, Anlagenvolumen und Systemen macht deutlich, dass die Produktionskosten von in Deutschland produzierten Mikroalgen aufgrund der hohen Betriebskosten (Photobioreaktortechnik) keine ausschließliche Nutzung der Biomasse als Proteinquelle möglich machen. Die Produktionskosten von Mikroalgen in Photobioreaktoren sind aktuell etwa 100-fach höher als die Herstellungskosten von Fischmehl bzw. von Mikroalgen aus Asien (siehe open-raceway-Beispiele).